Villeroy & Boch AG Geschäftsjahr 2012
Konzernumsatz mit 744 Mio. € auf Vorjahresniveau. Bereinigt um Sondereffekte steigt Umsatz um 3 %. Operatives Ergebnis mit 31 Mio. € um 11% über Vorjahr.
Um Sondereffekte bereinigter Umsatz steigt um 3 %, absoluter Wert auf Vorjahresniveau
Der Villeroy & Boch-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz in Höhe von 744 Mio. € und bewegte sich damit auf Vorjahresniveau (+ 0,1 %). Unter Berücksichtigung eines Sonderprojekts im Unternehmensbereich Tischkultur in 2011 und dem Verkauf der Sanitärfabrik im mexikanischen Saltillo ergab sich ein bereinigtes Umsatzwachstum von 3 %. Ein starkes Schlussquartal mit einem sehr erfolgreichen Weihnachtsgeschäft trug maßgeblich zum positiven Geschäftsjahresabschluss bei. Nach neun Monaten hatte der Umsatz noch 8 Mio. € unter dem Vorjahreswert gelegen.
Der deutsche Heimatmarkt war mit einem Umsatz in Höhe von 203 Mio. € erneut der wichtigste Markt für Villeroy & Boch, die Geschäfte gingen im Vorjahresvergleich allerdings um 3 % zurück. Bereinigt um einen Großauftrag im Unternehmensbereich Tischkultur in 2011 stand ein Inlandswachstum in Höhe von 4 % zu Buche. Der Auslandsumsatz betrug 541 Mio. € und lag damit leicht über Vorjahresniveau. Die größten Anstiege in Europa verzeichnete das Unternehmen in Russland (+ 22 %), Großbritannien (+ 11 %) und Norwegen (+ 9 %). Außerhalb Europas entwickelten sich die Geschäfte in den USA (+ 8 %) und in Asien sehr positiv, hervorzuheben sind dort die Umsatzzuwächse in Thailand (+ 25 %) und Japan (+ 14 %). Umsatzrückgänge verzeichnete das Unternehmen hauptsächlich in Mexiko (- 24 %) durch den gezielten Rückzug aus dem unprofitablen Projektgeschäft sowie in den Niederlanden (- 12 %), wo eine hausgemachte Immobilienkrise die Baubranche bremste.
Operatives Ergebnis um 11 % über Vorjahr, Konzernergebnis beträgt 15 Mio. €.
Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei konstanten Umsätzen mit 31 Mio. € um 3 Mio. € über dem Vorjahreswert; dies entspricht einem Anstieg von 11 %. Erreicht wurde die Verbesserung durch ein konsequent fortgeführtes Kostenmanagement sowie Produktivitätssteigerungen, Optimierungen beim Produkt- und Ländermix der verkauften Waren und nachgelagerten Effekten aus dem 2009 verabschiedeten Masterplans, die allesamt zu einer verbesserten Bruttoumsatzmarge führten.
Nach Zinsen und Steuern wurde mit 15 Mio. € wieder ein deutlich positives Konzernergebnis erzielt (Vorjahr: 18 Mio. €).
Entwicklung in den Unternehmensbereichen
Der Unternehmensbereich Bad und Wellness erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 466 Mio. € (+ 1 % zum Vorjahr bzw. + 2 % unter Berücksichtigung des Verkaufs der mexikanischen Sanitärfabrik Saltillo). Überdurchschnittlich gut entwickelte sich dabei das Geschäft in Russland (+ 22 %), Norwegen (+ 12 %), Großbritannien (+ 11 %) sowie in Deutschland und Belgien (jeweils + 6 %). Dem standen Umsatzrückgänge in Mexiko (- 27 %) sowie in Italien und den Niederlanden (jeweils - 17 %) gegenüber. Dank insgesamt leicht gestiegener Umsatzerlöse, positiver Effekte aus den umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen und striktem Kostenmanagement kletterte das operative Ergebnis (EBIT) um rund 20 % auf 23 Mio. €.
Der Unternehmensbereich Tischkultur hat in 2012 einen Umsatz von 278 Mio. € erzielt (1 % unter Vorjahr). Unter Berücksichtigung eines Großprojekts mit einer Verbrauchermarktkette in 2011 erreichte der Unternehmensbereich eine Umsatzsteigerung in Höhe von 4 %. Erfreulich verlief die Umsatzentwicklung in Russland (+ 21 %), Österreich (+ 20 %) sowie in den USA und Großbritannien (jeweils + 11 %). Das operative Ergebnis (EBIT) sank um 0,6 Mio. € auf 8,2 Mio. €. Der Rückgang war bedingt durch den Umsatzrückgang sowie die erhöhten Aufwendungen aus dem verstärkten Ausbau der eigenen Einzelhandelsaktivitäten.
Operativer Cash Flow
Der Cash Flow aus dem laufenden operativen Geschäft betrug 2012 21 Mio. € und lag damit 13 Mio. € unter Vorjahr. Die Veränderung resultiert hauptsächlich aus dem Aufbau des Vorratsvermögens und der Kundenforderungen sowie der Inanspruchnahme von sonstigen Rückstellungen.
Nettoliquidität
Die Nettoliquidität bezifferte sich zum Ende des Geschäftsjahrs 2012 auf 4 Mio. € (Vorjahr: 8 Mio. €). Ursachen für den Rückgang waren auch hier die Inanspruchnahme von Rückstellungen sowie der Aufbau von Vorräten und Kundenforderungen.
Dividende
Aufsichtsrat und Vorstand schlagen der Hauptversammlung am 22. März 2013 vor, den Bilanzgewinn der Villeroy & Boch AG zur Ausschüttung einer Dividende in unveränderter Höhe von 0,40 Euro für die Vorzugs-Stückaktie sowie 0,35 Euro für die Stamm-Stückaktie zu verwenden.
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2012 investierte das Unternehmen 26 Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, davon entfielen 65% auf das Ausland (Vorjahr: 50 %). Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag mit 65 % im Unternehmensbereich Bad und Wellness.
Einschätzung 2012
„Angesichts des schwierigen konjunkturellen Umfelds können wir zufrieden sein, dass wir unseren bereinigten Umsatz um 3 % gesteigert haben und in zahlreichen Märkten sogar deutlich gewachsen sind. Unser operatives Ergebnis haben wir mit einem Anstieg von 11% auf 31 Mio. € erneut verbessert. Die positive Nachricht für alle Aktionäre lautet somit: Villeroy & Boch wird von Jahr zu Jahr profitabler“, so Frank Göring, Vorstandsvorsitzender der Villeroy & Boch AG.
Ausblick 2013
Für 2013 geht das Unternehmen von einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung der wichtigsten Absatzmärkte aus. „Trotz dieser bescheidenen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen streben wir ein Umsatzwachstum zwischen 3 und 5 % an“, so Göring weiter. „Erreichen wollen wir den Anstieg durch Investitionen in die wachstumsstarken Märkte Asien und Russland sowie durch ein organisches Wachstum in den gesättigten Märkten Europas. Beim operativen Ergebnis rechnen wir mit einem Plus, das deutlich über der prognostizierten Umsatzsteigerung und somit über 5 % liegt.“
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