„Der große Neustart“ – Quintet veröffentlicht Investmentausblick für 2022

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Experten von Quintet erwarten anhaltendes Wachstums und nachlassende Inflationsdynamik.

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07/12/2021 |
  • Bill Street (L)  Daniele Antonucci (R) - Quintet Private Bank

    Bill Street, Chief Investment Officer Quintet, Daniele Antonucci, Chief Economist Quintet

Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich in den nächsten zwölf Monaten fortsetzen, der Inflationsdruck wird nachlassen, die Zentralbanken werden ihre Geldpolitik allmählich straffen und Aktien bleiben attraktiver als Anleihen. Virusvarianten wie Omikron und Lieferengpässe werden eine höhere Volatilität zur Folge haben. China wird sich jedoch neu ausrichten, die Ausgaben für Infrastruktur werden steigen und das Innovationstempo wird Fahrt aufnehmen, während das Thema Nachhaltigkeit weiterhin eine zentrale Rolle spielt.

Diese Ansichten vertreten Bill Street und Daniele Antonucci, Chief Investment Officer bzw. Chief Economist bei der Quintet Private Bank, die heute den „Counterpoint 2022“, ihre Prognose für die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und die wichtigsten Anlageklassen, veröffentlicht hat.

In Anbetracht der Erwartung eines Wachstums der Weltwirtschaft von 4,3% im Jahr 2022 gegenüber 6% im Jahr 2021 stellen Street und Antonucci fünf Chancen für Anleger  für die nächsten 12 Monate vor und erläutern, mit welchen Auswirkungen sie rechnen sollten:

1. ÜBER DEN BERG

Da der Schub durch die Wiederöffnung nun hinter uns liegt, die aufgestaute Nachfrage aufgebraucht ist und die politischen Anreize nachlassen, ist die zyklische Beschleunigung nicht mehr die wichtigste Triebfeder für die Weltwirtschaft. So wie die Welt mit der Zeit Covid-19 hinter sich lassen wird, hat sie nun auch den Höhepunkt des Wachstums überschritten. In diesem sich wieder normalisierenden Umfeld werden die Preise für Vermögenswerte von den sich verlangsamenden Wachstumsraten einerseits und dem sich weiterhin verbessernden Niveau der Wirtschaftsaktivitäten andererseits bestimmt.

„In solchen Phasen sind die Aktienrenditen tendenziell niedriger“, so Street. „Das bedeutet, dass sich Anleger mehr Mühe geben müssen, um gute Anlagemöglichkeiten zu finden. Sie sollten sich etwa nach Bereichen umschauen, in denen die Verschiebungen am größten sind und das Wachstum weiterhin Chancen eröffnet. Dazu könnten Sektoren wie Konsumgüter, Industrie, Rohstoffe, Grundstoffe und Energie gehören. Wenn die Lieferketten wieder hergestellt sind und sich der internationale Handel vollständig erholt hat, dürften weltweit agierende Unternehmen die besten Chancen haben zu prosperieren.“

2. HERAUS AUS DEM TAL

Der Inflationsdruck ist auf das pandemiebedingte Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage zurückzuführen. Er hat sich als beständiger erwiesen, als viele erwartet hatten, wird aber 2022 wieder nachlassen. Gleichzeitig werden die Anleiherenditen allmählich steigen, wenn sich die Volkswirtschaften darauf eingestellt haben, dass die Unterstützungsmaßnahmen durch die Politik geringer als zuvor ausfallen.

„Die Staatsverschuldungen sind extrem hoch und die Zentralbanken müssen sicherstellen, dass die Finanzierungskosten bezahlbar bleiben“, so Antonucci. „Da die Bank of England und die Federal Reserve in den USA ihre Leitzinsen vor der Europäischen Zentralbank erhöhen werden, erwarten wir in der Folge ein stärkeres britisches Pfund und einen stärkeren US-Dollar sowie einen schwächeren Euro. China könnte ebenfalls eine Schwächung seiner Währung zulassen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.“

3. VERSPRECHEN AUS DEM OSTEN

China befindet sich mitten in einem strukturellen Übergang von einem auf Export ausgerichteten Modell zu einem Modell, das von der Binnennachfrage angetrieben wird, von Investitionen zu Verbraucherausgaben und von der Warenproduktion zu Dienstleistungen. Um diese Veränderungen auf den Weg zu bringen, muss die bevölkerungsreichste Nation der Welt – und zukünftig auch die global größte Volkswirtschaft – eine entsprechende institutionelle und regulatorische Infrastruktur einrichten. Da China eine derart langfristige Entwicklung anstrebt, hat es ebenfalls seine Pläne skizziert, den Höhepunkt seiner Treibhausgasemissionen bis Ende des Jahrzehnts zu erreichen und bis 2060 Netto-Null-Emissionen zu realisieren.

„Investitionen in Schwellenländermärkten sind mit einem Risikoaufschlag verbunden. Wir sehen hier jedoch viele Chancen, insbesondere in Asien, wo sowohl die Aussichten auf Reformen als auch die Fähigkeit, mit höheren Zinssätzen zurechtzukommen, einen positiven Eindruck machen“, so Street. „Der Schuldenabbau im chinesischen Immobiliensektor könnte zusätzliche Volatilität schaffen, aber sehr hohe Ausfallraten sind bereits eingepreist und erhöhen die Attraktivität asiatischer Hochzinsanleihen. Chinas derzeitiger struktureller Übergang dürfte strategischen Technologien und Sektoren im Bereich fortschrittliche Fertigung – die außerdem von der Währungsabwertung profitieren – Rückenwind verleihen und auch der Dienstleistungsbereich sollte profitieren.“

4. ZUHAUSE IST ES AM SCHÖNSTEN

Obwohl einige hochtrabende Pläne für einen besseren ‚Wiederaufbau‘ wieder zurückgeschraubt wurden, werden die weltweiten Infrastrukturausgaben 2022 steigen. In Anbetracht der existenziellen Bedrohung durch den Klimawandel wird die Politik versuchen, ihre Investitionen mit Nachhaltigkeitserwägungen in Einklang zu bringen. Dies wird in einigen Bereichen des Immobiliensektors sowie in Bereichen wie Logistik und Lagerhaltung einen Dominoeffekt auslösen.

„Langfristige Investitionen in Infrastruktur – zu denen Straßen, Brücken und Bahntrassen, aber auch das Gesundheitswesen und soziale Dienste gehören – sind jetzt ein makroökonomischer Trend“, so Antonucci. „Die staatlichen Ausgaben in diesem Bereich werden deutlich steigen und die erheblichen privaten Investitionen ergänzen und so das Gesamtwachstum ankurbeln. Unternehmen, die in Bereichen tätig sind, die allgemein mit dem Thema Infrastruktur verknüpft sind, können von diesem weltweiten Trend profitieren. Diejenigen, die außerdem die Glaubwürdigkeit eines Projekts in Hinblick auf seine Umweltverträglichkeit verbessern, könnten die großen Gewinner von morgen sein.“

5. EINE NATION VOLLER INNOVATIONEN

Nachdem wir die Pandemie überwunden haben, werden die anhaltenden technologischen Fortschritte die Produktivität steigern und in allen Branchen zu Disruptionen führen. Verbesserungen bei der Automatisierung, der Digitalisierung, der künstlichen Intelligenz, im E-Commerce und dem Remote-Computing werden auch in Zukunft von massiven Ausgaben für Forschung und Entwicklung profitieren. Gleichzeitig werden die enormen Investitionen – insbesondere bei geistigem Eigentum, Nachhaltigkeit und Infrastruktur – die Entstehung von Arbeitsplätzen und das Gesamtwachstum fördern.

„Im Jahr 2020 hat Covid-19 den steilsten Produktivitätsabfall der Geschichte verursacht“, so Street. „Auch wenn kurzfristig noch vieles unsicher ist, könnte das nachhaltigste Vermächtnis der Pandemie der strukturelle Wandel sein, der daraus hervorgegangen ist: langfristige öffentliche und private Investitionen in Innovationen, die die Art und Weise, wie wir Waren und Dienstleistungen produzieren und konsumieren, wie wir arbeiten und leben und wie wir den Wert eines Unternehmens beurteilen, verändern. In dieser neuen Welt werden Unternehmen nicht allein durch die physische Produktion von Gütern wertvoll, sondern durch etwas weit weniger Fassbares: durch Ideen und ein Netzwerk von Beziehungen, die den Innovationen Leben einhauchen.“

Quintets vollständiger Counterpoint 2022 ist erhältlich unter: https://www.quintet.com/counterpoint-outlook

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