Scheitelpunkt, Pause und Erholung: Quintet präsentiert Investment-Ausblick zur Jahresmitte 2023

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Europäische Privatbank beleuchtet zentrale Faktoren, von denen die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und die wichtigsten Anlageklassen in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 und in der Zeit danach bestimmt werden.

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08/06/2023 |
  • Daniele Antonucci (L)  Nicolas Sopel (R)

    Daniele Antonucci und Nicolas Sopel

Der globale Konjunkturausblick für das zweite Halbjahr wird von mehreren Faktoren bestimmt: Die Inflation wird ihren Scheitelpunkt hinter sich lassen, beginnend in den USA, wo sie sich bereits von einem hohen Niveau aus abschwächt; die Zentralbanken werden, ebenfalls beginnend in den USA, bei der Anhebung ihrer Zinssätze eine Pause einlegen; und der Asien-Pazifik-Raum wird auf breiter Front von der anhaltenden Wachstumserholung in China getragen werden. In der Eurozone und im Vereinigten Königreich wurde zwar eine Rezession abgewendet, beide sind jedoch vom Scheitelpunkt der Inflation und somit einer Pause im Anhebungszyklus noch weiter entfernt.

Dies sind die zentralen Einschätzungen von Daniele Antonucci und Nicolas Sopel, Chief Economist beziehungsweise Senior Macro Strategist bei Quintet Private Bank, die heute ihre Prognose für die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und die wichtigsten Anlageklassen für den Rest des Jahres 2023 und die Zeit danach vorstellen.

„Vom Hoch bei 9,1 % Mitte des letzten Jahres ist die US-Inflation mittlerweile auf unter 5 % gesunken und bewegt sich weiter nach unten“, so Antonucci. „Dieser Abstieg vom Inflationsgipfel verleiht der US-Notenbank die Möglichkeit, bei ihrer im März 2022 begonnenen Politik der aggressiven Zinsanhebungen eine Pause einzulegen. Allerdings erwarten wir Zinssenkungen erst im Jahr 2024.“

Auch wenn die Inflation in der Eurozone und im Vereinigten Königreich nach wie vor vergleichsweise hoch sei, dürfte sich dieser Trend dem Chief Economist von Quintet zufolge in den kommenden Monaten abschwächen. Er erwartet aus diesem Grund, dass die Europäische Zentralbank und die Bank of England zu einem späteren Zeitpunkt dieses Jahres bei ihren Anhebungszyklen eine Pause einlegen und der Fed letztlich folgen werden.

„Generell sind die westlichen Volkswirtschaften mit anhaltenden Phasen von finanzieller Instabilität und Stress im Bankensektor konfrontiert, die für straffere Kreditvergabebedingungen und somit für ein begrenztes Wachstum sorgen werden“, sagt Antonucci. „Im Osten ist hingegen eine Beschleunigung zu beobachten. Insbesondere in China und Japan gibt es mehr Spielraum für eine anhaltende Erholung. In Kombination werden diese Trends zu einer Wachstumsdivergenz und zur Entstehung asynchroner Marktzyklen führen.“

Da die Inflation ihren Scheitelpunkt erreicht, die Zinsanhebungen ausgesetzt werden und sich das Wachstum abschwächt, erscheinen die Märkte für hochwertige Anleihen attraktiv, denn laut Sopel schneiden sie unter solchen Bedingungen tendenziell besser ab als Aktien, wie die Vergangenheit zeige. „In einer Zeit, in der US-Staatsanleihen mit sechs Monaten Laufzeit die gleiche Rendite aufweisen wie der S&P 500, erscheint das Risiko-Rendite-Profil von Aktien im Vergleich zu Anleihen hoher Qualität ungünstig.“

Für den Anleihenbereich erwartet der Senior Macro Strategist von Quintet, dass europäische und britische Investment-Grade-Anleihen unter Druck geraten werden, da die EZB und die BoE die Zinssätze zumindest auf kurze Sicht weiter anheben werden. Staatsanleihen und Investment-Grade-Anleihen aus den USA erscheinen hingegen vergleichsweise attraktiv, weil die Fed ihre Zinsanhebungen beenden dürfte. In Bezug auf US-Hochzinsanleihen bleibt Sopel in Anbetracht der Erwartungen, dass die Spreads sich infolge strengerer Kreditvergabekriterien, höherer Ausfallquoten und einer schwächeren Wirtschaftslage ausweiten werden, jedoch vorsichtig.

Im Hinblick auf Aktien sagte Sopel: „Die von uns erwartete spätzyklische Volatilität begrenzt das Aufwärtspotenzial bei der Wertentwicklung von Aktien. Aus diesem Grund ist nach unserer Überzeugung nicht die Zeit, um in den Portfolios wieder mehr Risiko einzugehen.“ Darüber hinaus seien laut Sopel defensivere Aktien mit niedriger Volatilität vergleichsweise attraktiv, denn sie können das Abwärtsrisiko mindern und das Aufwärtspotenzial zumindest teilweise mitnehmen.

Dies gelte grundsätzlich für Eurozonen-Aktien, die nach Sopels Überzeugung gegenwärtig angemessen bewertet sind. „Wenn es zu einem Anstieg der Volatilität oder einem Abschwung kommt, dürfte sich eine gute Mischung aus Aktien der Eurozone und defensiven Märkten wie z. B. dem Vereinigten Königreich und der Schweiz  in Verbindung mit einem größeren Engagement in defensiven Sektoren wie z. B. Gesundheitswesen und Basiskonsumgütern besser als der Markt entwickeln. .“

Antonucci betont derweil, dass die Aktienmärkte im Fernen Osten im Vergleich zum teureren US-Markt attraktiv bewertet seien. „In Asien ist die Inflation niedrig, und die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft nach der Covid-19-Pandemie beschleunigt sich. Aktien aus dem Asien-Pazifik-Raum erscheinen attraktiv bewertet und bieten ein regionales Engagement in den starken nachpandemischen Trends der Wiedereröffnung. Insbesondere japanische Aktien sind aus Sicht der Bewertungen reizvoll und werden durch eine robuste Profitabilität der Unternehmen, ein steigendes Wirtschaftswachstum, die lockere Geldpolitik und infolge struktureller Reformen durch höhere Standards in der Unternehmensführung gestützt.“

Beim Währungsausblick erwartet der Chief Economist von Quintet für den Rest des Jahres keine größeren Änderungen. „Da der US-Dollar gegenwärtig überbewertet ist, könnte die erwartete Pause bei den Zinsanhebungen der Fed zu einer USD-Schwäche führen“, so Antonucci. „Da die Fed pausiert, dürfte sich die Differenz bei den realen Zinssätzen zwischen den USA einerseits und der Eurozone und dem Vereinigten Königreich andererseits verringern. Wir erwarten daher, dass der Euro und das Pfund Sterling gegenüber dem USD aufwerten, wenn auch in Anbetracht des schwachen Binnenwachstums nur moderat. Gold hingegen dient indes weiterhin als wertvolle strategische Absicherung im Portfolio.“

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