KPMG Studie: Auswirkungen der neuen regulatorischen Rahmenbedingungen auf die operativen Geschäftsmodelle von Fondsgesellschaften in Luxembourg
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 2,3 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 26.5%, ist Luxemburg der führende Standort für Fonds in Europa. Zur weiteren Festigung dieser Position ist es für die Luxemburger Fondsindustrie unabdingbar Trends frühzeitig zu erkennen. Nur so können die Chancen genutzt und die Herausforderungen gemeistert werden, denen die Branche in den nächsten Jahren begegnen wird. Aus diesem Grund befragte KPMG Luxemburg Fondsgesellschaften (Bereich der ca. 2300 Angestellte in Luxemburg umfasst – Quelle: CSSF) sowohl zur derzeitigen Situation als auch zur zukünftigen Entwicklung bezüglich der folgenden Themen: Strategien, operative Geschäftsmodelle, IT Systeme sowie neue regulatorische Rahmenbedingungen.
Konsolidierung oder Verlagerung ins Ausland? Welche Strategien verfolgen die Fondsgesellschaften in Luxemburg?
Nicht zuletzt durch das aktuelle regulatorische Umfeld hat das Thema „Unternehmensstrategie“ besonders an Bedeutung gewonnen. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen erfordern von den Luxemburger Fondsgesellschaften mehr Substanz (z.B. Circular 12-546 bezogen auf Risiko Management, Compliance, Outsourcing Controlling, etc.) und somit eine erweiterte Unternehmensorganisation. Dies und die Tatsache, dass Luxemburg als europaweit führender Standort für Fondsadministration und Depotbanken eine einzigartige Infrastruktur bietet, sind mitunter Gründe dafür, dass fast Dreiviertel der befragten Asset Manager Ihren Geschäftsbetrieb innerhalb von Luxemburg erweitern wollen. Des Weiteren ist es als sehr positives Zeichen für die Branche zu sehen, dass lediglich 4 Prozent der Studienteilnehmer, die Schließung Ihrer Geschäftsstelle in Luxemburg in Erwägung ziehen. Nach Aussagen der Gesellschaften spielen bei der Expansion der Geschäftsaktivitäten sowohl die steigenden Kosten als auch die Schwierigkeit adäquate Ressourcen zu finden eine grosse Rolle. Zusätzlich stehen die Gesellschaften vor den Herausforderungen einerseits die operationelle Effizienz zu erhöhen und andererseits ihre Erträge zu steigern sowie neue Märkte zu erschließen. Ergänzend kommt die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen hinzu. Die Mehrzahl der Teilnehmer zieht folgende Maßnahmen in Betracht, um die Wertschöpfungskette zu optimieren: das Outsourcing von Geschäftsbereichen, die nicht zur Kernaktivität der Gesellschaft gehören (58 Prozent) sowie die Durchführung von internen Kostenreduzierungsprogrammen (50 Prozent).
Die Profitabilität wollen 73 Prozent der Teilnehmer durch Analyse der Kundengruppen und –strukturen und durch Fokussierung auf die rentabelsten Kunden erreichen. Daneben gaben 57 Prozent an, Ihre Preisstrukturen einer Analyse zu unterziehen.
Outsourcing oder Insourcing? Konsequenzen der Regulierung
Bezogen auf die operativen Geschäftsmodelle haben momentan 80 Prozent der Firmen Teile Ihrer Geschäftsaktivitäten ausgelagert. Jedoch sind die bereits erwähnten, verschärften Substanzanforderungen einer der Gründe dafür, dass der durchschnittliche Anteil der Aktivitäten, die hausintern durchgeführt werden, von derzeit 22 Prozent auf zukünftig 48 Prozent ansteigen wird. Dies könnte durch die erhöhte Anforderung zur Outsourcing-Controlling innerhalb der ManCo erklärt werden.
Investitionen in IT Systeme: Herausforderungen und Chancen
Neben dem Outsourcing können generell Effizienzsteigerungen durch die Automatisierung von bestimmten Geschäftsprozessen (z. B. Erstellung von KIIDs und Fonds-Prospekten sowie Outsourcing Controlling) durch adäquate IT Systeme erzielt werden. Jedoch ist hierbei zu erwähnen, dass rund ein Drittel der befragten Gesellschaften mit den von Ihnen genutzten IT Systemen zufrieden ist . Lediglich 3 Prozent der Teilnehmer äusserten Ihre Unzufriedenheit mit den von Ihnen verwendeten IT Lösungen. Gemäss Aussagen der Teilnehmer werden nur 28 Prozent des jährlichen IT Budgets werden in Verbesserungsprojekte investiert, wohingegen 72 Prozent für die Aufrechterhaltung des alltäglichen Geschäftsbetriebs genutzt werden. Betrachtet man das Verhältnis zwischen IT gegenüber dem kompletten jährlichen Budget, lassen sich grosse Unterschiede zwischen kleinen (mit weniger als 10 MA) und großen Fondsgesellschaften (gleich grösser 10 MA) feststellen. Werden bei grossen Asset Managern im Durchschnitt 15 Prozent des Budgets für IT allokiert, was in etwa auf dem Niveau der Luxemburger Banken liegt, entfallen bei kleinen Unternehmen lediglich 8 Prozent des Budgets auf diesen Bereich. Dies kann auch als Erklärung dafür gesehen werden, dass ein relativ grosser Teil der kleinen Gesellschaften (28 Prozent) MS Office für Ihre Aktivitäten nutzen.
Operative Herausforderungen: Regulatorisches Umfeld als Haupttreiber
Auf die Frage nach den top 3 organisatorischen und IT Herausforderungen, gab fast ein Drittel der befragten Firmen als Antwort die Implementierung neuer regulatorischer Anforderungen an. Danach folgten: die Definition und Adaption dieser in der IT-Landschaft, die Definition der Business Strategie und Optimierung von Geschäftsprozessen als auch die Entwicklung innovativer Produkte. Hinsichtlich der Herausforderungen im Bereich der Regulatorik fokusierten wir unsere Untersuchungen auf die folgenden Rechtsvorschriften und Direktiven: die „Alternative Investment Fund Managers Directive“ (AIFMD), den „Foreign Account Tax Compliance Act“ (FATCA) sowie die „European Market Infrastructure Regulation“ (EMIR). Obwohl FATCA diejenige Anforderung darstellt, für welche der grösste Anteil an Unternehmen die Implementierungsarbeiten bereits begonnen hat (65 prozent), berichteten die Unternehmen, dass sie bei AIFMD mit der Analyse der Auswirkungen am weitesten fortgeschritten sind. Demgegenüber waren 21 Prozent der Studienteilnehmer nicht in der Lage ihren Planungsstatus hinsichtlich der EMIR Anforderungen zu beziffern. Die Komplexität der fachlichen und technischen Vorraussetzungen, die zur Implementierung der oben aufgeführten Regularien erforderlich ist, wurde von der Mehrzahl der interviewten Unternehmen als hoch bis moderat bewertet. Des Weiteren beurteilten die Fondsgesellschaften AIFMD, FATCA und EMIR als ähnlich komplex.
Fazit: Ein Blick in die Zukunft für Fondsgesellschaften in Luxembourg
Die Fondsgesellschaften in Luxemburg stehen vor der Herausforderung sowohl Ihre Ertrags- und Profitabilitätslage sicherzustellen als auch die Implementierung einer Vielzahl von komplexen regulatorischen Anforderungen bei gleichzeitigem Kostenmanagement erfolgreich zu bewältigen. Dennoch lässt sich festhalten, dass die derzeitigen Regularien für eine Gesellschaft eine Chance bieten sich neu am Markt zu positionieren bzw. ihre Geschäftsaktivitäten zu expandieren.
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