Deloitte und ArtTactic: Kunst- und Finanzdienstleistungen laut zweitem Art & Finance-Bericht im Aufwind
Mit dem zurzeit aufstrebenden Kunstmarkt findet auch Kunst als Anlageklasse immer mehr Beachtung. Die zunehmende Entwicklung neuer Arten von professionellen Dienstleistungen in der Kunst- und Finanzbranche ist die Folge. Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse des Art & Finance Berichts 2013, in dem das Wirtschaftsprüfungs- und Consulting-Unternehmen Deloitte Luxemburg in Zusammenarbeit mit ArtTactic die Entwicklung der Branche in den vergangenen 14 Monaten untersucht hat.
Für Wealth Manager stellt Konkurrenz nicht länger die wesentliche Motivation dar, Kunst in die traditionelle Vermögensstrukturierung aufzunehmen: Der wichtigste Antrieb ist die Kundennachfrage
Adriano Picinati di Torcello, Directeur bei Deloitte Luxemburg und zuständig für die Koordinierung des Bereichs Art & Finance
Erhöhte Wertschätzung für Kunst als Anlageklasse
„Für Wealth Manager stellt Konkurrenz nicht länger die wesentliche Motivation dar, Kunst in die traditionelle Vermögensstrukturierung aufzunehmen: Der wichtigste Antrieb ist die Kundennachfrage“, erklärt Adriano Picinati di Torcello, Directeur bei Deloitte Luxemburg und zuständig für die Koordinierung des Bereichs Art & Finance.
In Anbetracht der derzeitigen Wirtschaftslage wollen Anleger ihre Portfolios diversifizieren und wenden sich dabei physischen Vermögenswerten anstelle von Aktien und Anleihen zu. Ein Trend, über das Private Wealth Management nicht hinwegsehen kann, zumal die Kunden über ein geschätztes Vermögen von 4 Billionen US-Dollar verfügen.
Von den befragten Wealth Managern erklärten 43%, sie seien sich der Entwicklungen im Bereich Kunst als Anlageklasse absolut bewusst. 2011 waren dies lediglich 33%. Eine Mehrheit (60%) der Wealth Manager glaubt, dass die Nachfrage nach ‚sammelbaren und emotionalen‘ Vermögenswerten in Zukunft sogar noch weiter steigen wird. Der Deloitte ArtTactic Art & Finance-Vertrauensindikator – ein jährliches Barometer für die Stimmung der Wealth Manager gegenüber Kunst als Anlageform, Kunstbeleihung und das allgemeine wirtschaftliche Umfeld in den nächsten 12 Monaten – bestätigt diesen positiven Ausblick: Von 2011 bis 2012 legte der Indikator um 32% auf 42,3 zu.
Der steigende Wert von Kunst bringt den Bedarf an neuen Dienstleistungen im Bereich der Vermögensverwaltung mit sich, zum Schutz, zur Wertsteigerung sowie zur Monetarisierung
Infolge der sich wandelnden Kundennachfrage verändert sich die Rolle von Kunst im Wealth Management – weg von der Funktion des ‚Kunden-Entertainments‘ hin zur Vermögensverwaltung in Verbindung mit Kunst. Denn lediglich 27% der Wealth Manager sehen für die Zukunft die primäre Motivation in der Kundenunterhaltung.
Außerdem werden Privatbanken in den kommenden zwei bis drei Jahren ihr Augenmerk vermehrt auf Kunst und Philanthropie legen, eine Bestätigung dafür, dass es sich hierbei eindeutig um einen wachsenden Interessensbereich für das Wealth Management handelt. In Anbetracht der erheblichen Summen, die bei der aktuellen Übertragung von Vermögen (finanz- und nicht finanzbezogene Vermögenswerte) auf die nächste Generation bewegt werden, werden Wealth Manager zunehmend Beratungsdienstleistungen für Kunstvermächtnisse und die effektivste Art und Weise, ihren emotionalen, finanziellen und kulturellen Wert zu erhalten, anbieten müssen.
Doch nicht nur Wealth Manager, sondern auch andere Interessensgruppen wie Regierungen und Sammler reagieren auf die Veränderungen in der Kunst- und Finanzbranche. Ein Beispiel hierfür ist der neue Freihafen für Kunst, Wein und Sammelobjekte, der im dritten Quartal 2014 in Luxemburg eröffnet werden soll. Dieser wird die luxemburger Finanzdienstleistungsbranche zweifellos dazu anspornen, Kunst als Teil ihres Dienstleistungsangebots in Erwägung zu ziehen.
Ein anderes Beispiel ist der zunehmende Trend bei Sammlern, ihre Kunstsammlung als Sicherheit für Kredite zu nutzen. 41% der Sammler erklärten, dass sie ihre Sammlung für diesen Zweck verwenden würden. Auf die Frage nach ihrer Motivation, Kunst als Sicherheit einzusetzen, erklärten 36% der Sammler, mit den dadurch erhaltenen Mitteln in andere unternehmerische Aktivitäten investieren zu wollen. 39% würden diese Mittel für den Erwerb weiterer Kunstwerke einsetzen, 18% damit andere Kredite refinanzieren.
Der globale Markt für Kunstinvestmentfonds wächst, mit China als Haupttreiber
Auch wenn die Umsätze auf dem Kunstmarkt in China deutlich zurückgegangen sind, lieferte der chinesische Kunstmarkt 2012 den wichtigsten Impuls für den globalen Kunstinvestmentfonds-Markt, der einen Zuwachs von 69% erzielte. Konservativ geschätzt hat dieser somit zum Jahresende ein Volumen von 1,62 Milliarden US-Dollar erreicht. Im letzten Jahr waren schätzungsweise 83 Kunstfonds und Kunstinvestmentfonds geschäftlich aktiv. 58 davon wurden seit 2009 in China aufgelegt.
Während von den Banken, die 2011 befragt wurden, keine davon ausging, ihre Anlageplattform in den kommenden zwei bis drei Jahren um Kunstinvestmentfonds zu erweitern, halten es in der jüngsten Umfrage 18% für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, Kunstinvestmentfonds in den nächsten zwei Jahren in ihre Produktpalette aufzunehmen.
Globale Online-Kunstbranche durchläuft rasante Entwicklung
Beim starken Abschneiden der Kunstbranche darf auch die virtuelle Welt, die zu einem zentralen Anlaufpunkt in Sachen Kunst geworden ist, nicht unerwähnt bleiben: Die Aktivitäten verlagern sich immer mehr in Richtung Internet. In den letzten Jahren wurden mehr als 300 Online-Kunstprojekte in den Bereichen Daten, Informationen und Research, soziale Netzwerke, Auktionen und Galerien sowie Plattformen für Business-to-Business- und Consumer-to-Consumer-Kunsttransaktionen ins Leben gerufen. Dies ist eine Entwicklung, von der die Branche nur profitieren kann, wie Thierry Hoeltgen, Partner und Co-Leader des Bereichs Art & Finance bei Deloitte Luxemburg, bestätigt: „Neue Online-Transaktionsplattformen sorgen für mehr Liquidität am Kunstmarkt und vergrößern den Umfang und die Tiefe der verfügbaren Kunstmarktdaten. Das wiederum wird die Transparenz verbessern und genauere Kunstbewertungen erleichtern.“
Konvergenz ist für die Entwicklung maßgeblich
Kunden sehen in Kunst sowohl eine Leidenschaft als auch eine Finanzanlage. Aus dem Bericht geht hervor, das hinsichtlich Motivation und Interessen der wichtigsten Interessensgruppen des Kunstmarkts und in der Gemeinschaft der Wealth Manager eine wachsende Konvergenz im Bereich Kunst als Anlageklasse zu beobachten ist. Vincent Gouverneur, Partner und neben Thierry Hoeltgen Co-Leader des Bereichs Art & Finance bei Deloitte Luxemburg, erklärt: „Die Kundennachfrage eröffnet Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit zwischen Wealth Managern und Kunstexperten: Wealth Manager sollten die Aufnahme von Kunst in ihr Dienstleistungsangebot in Erwägung ziehen, um die Bedürfnisse der Kunden erfüllen zu können. Sie sollten zudem mit Kunstexperten zusammenarbeiten, die eine wichtige Rolle bei der Erbringung von Dienstleistungen einnehmen, bei denen die finanziellen Aspekte von Kunsttransaktionen und -besitz im Mittelpunkt stehen.“
Die vollständige Ausgabe des Berichts, der vor kurzem bei der 6. Art & Finance Jahreskonferenz einem Publikum von 200 Experten vorgestellt wurde, kann auf der Website von Deloitte Luxemburg unter www.deloitte.com/lu/whitepaper/art-and-finance-report/2013 heruntergeladen werden.
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