Zum dreißigsten Mal hat PwC Luxembourg seine Analyse „Auswertung der Jahresabschlüsse der deutschen Eurobanken in Luxemburg“ veröffentlicht.

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Der Konzentrations- und Schrumpfungsprozess setzt sich fort/ der Jahresabschluss 2012 der deutschen Eurobanken in Luxemburg
 

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25/06/2013 |
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Die Jubiläumsausgabe der „Auswertung der Jahresabschlüsse 2012 der deutschen Eurobanken in Luxemburg“, welche die Jahresabschlüsse der luxemburgischen Tochtergesellschaften deutscher Banken vergleicht und die Entwicklung des deutschen Banksektors in Luxemburg kommentiert, wird diesen 25. Juni von Rima Adas, Partner und Banking Leader, und Thomas Schiffler, Partner bei PwC Luxembourg, veröffentlicht.

Die Anzahl der deutschen Banken beträgt nach der CSSF-Statistik zum Jahresende 2012 37 Einheiten, davon 23 Tochtergesellschaften und 14 Niederlassungen, die keinen gesonderten Jahresabschluss veröffentlichen.

Die deutschen Banken sind damit unverändert die stärkste Bankengruppe am Finanzplatz. Dennoch hat sich der Konsolidierungsprozess auch im Jahr 2012 bzw. 2013 weiter fortgesetzt.

Im Einzelnen sind zu nennen:

  • die Verschmelzung der HSH Nordbank Private Banking auf die HSH Nordbank Securities im Jahr 2012;
  • die 2012 durchgeführte vollständige personelle und organisatorische Integration der NordLB Covered Finance Bank in die Norddeutsche Landesbank Luxembourg;
  • der Verkauf der Fonds-Tochtergesellschaft PBVM von der Deutsche Postbank International an die DWS International S.A. im zweiten Halbjahr 2012;
  • die im Januar 2013 eingeleitete Veräußerung der Banque LBLux im Rahmen eines Bieterverfahrens;
  • der Verkauf der Private Banking-Aktivitäten der Hauck & Aufhäuser Banquiers an die DZ PRIVATBANK im ersten Quartal 2013 sowie die geplante Umwandlung der Bank in eine Niederlassung im Jahr 2013;
  • der weitere Rückbau der LBBW Luxemburg und die für das erste Halbjahr 2014 geplante Verschmelzung auf die dann formgewandelte LBBW;
  • die zum 30. Juni 2014 geplante Schließung der Landesbank Berlin International und der Niederlassung der Landesbank Berlin AG und Übertragung der Geschäftsaktivitäten auf die Landesbank Berlin AG.

Damit setzt sich der Konzentrations- und Schrumpfungsprozess der letzten Jahre weiter fort. Welche Auswirkungen die aktuelle steuerpolitische Entwicklung (von Luxemburg angekündigter Übergang zum automatischen Informationsaustausch für Zinserträge ab 1. Januar 2015, weitere Bemühungen zur Erweiterung der Zinsbesteuerungsrichtlinie) einerseits sowie aktuelle bzw. zu erwartende weitere aufsichtsrechtliche Anforderungen andererseits auf die Rentabilität und damit das Geschäftsmodell deutscher Banken in Luxemburg haben werden, kann derzeit nicht abschließend beurteilt werden.

Die Gesamtbilanz der deutschen Tochterkreditinstitute lässt erkennen, dass das bilanzwirksame Geschäft 2012 auch im sechsten Jahr in Folge insgesamt gesunken ist. Im Stichtagsvergleich verringerte sich die Bilanzsumme um EUR 28,3 Mrd bzw. 11,3 % (Vorjahr EUR 7,9 Mrd bzw. 3,1 %). Auch das Durchschnittsvolumen der bilanzwirksamen Geschäfte verzeichnet erneut einen deutlichen Rückgang um 6,9 % (Vorjahr Rückgang um 2,0 %). Die Entwicklung der Aktiva ist erneut geprägt durch ein deutliches Abschmelzen der Wertpapiere um EUR 10,9 Mrd bzw. 17,5 %, der Forderungen an Banken um EUR 10,1 Mrd bzw. 8,3 % sowie der Forderungen an Kunden um EUR 7,3 Mrd bzw. 12,7 %.

Die Offenen Eigenmittel (inkl. Jahresergebnis) wurden gegenüber dem Vorjahr insgesamt um EUR 1,4 Mrd bzw. 13,2 % auf EUR 11,7 Mrd erhöht, im Wesentlichen aufgrund von Kapitalmaßnahmen bei der Deutsche Bank Luxembourg. Den ausgewiesenen offenen Eigenmitteln stehen bei einer Reihe von Banken weiterhin sogenannte stille Lasten aus Differenzen in der Bewertung von Finanzinstrumenten zwischen höheren Buchwerten und niedrigeren Marktwerten in Höhe von insgesamt EUR 2.755,5 Mio (Vorjahr EUR 2.984,9 Mio) gegenüber; es handelt sich dabei nach den veröffentlichten Anhang- bzw. Notes-Angaben um temporäre, nicht dauerhafte Wertminderungen.

Bei der Analyse der Ertragslage des Geschäftsjahres 2012 im Vergleich zum Gesamtergebnis aller Luxemburger Banken ist zunächst festzustellen, dass einem von der CSSF in ihrem Jahresbericht 2012 genannten Anstieg des Gesamtergebnisses aller Banken um 29,6 % auf EUR 3.538,0 Mio (bei einem gegenüber dem Vorjahresbericht um EUR 338,0 Mio nach unten korrigierten Gesamtergebnis 2011) ein Anstieg des Gesamtjahresergebnisses um 23,6 % auf EUR 933,7 Mio im deutschen Marktsegment gegenübersteht. Ein Vergleich beider Werte gestaltet sich jedoch aus mehreren Gründen schwierig: Die CSSF-Daten sind vorläufig, basieren auf IFRS-/FinRep-Abschlüssen und enthalten auch die nicht veröffentlichungspflichtigen Niederlassungen.

Die deutschen Banken haben sich in der rechnerischen Gesamtbetrachtung auch im Berichtsjahr in Teilbereichen gegenläufig zum Gesamtmarkt entwickelt. Während der Gesamtmarkt sowohl beim Zins- als auch beim Provisionsergebnis einen Rückgang um 5,3 % bzw. 2,7 % verzeichnete, konnten die deutschen Banken in der Summe ihr Zins- und Provisionsergebnis leicht um 1,7 % steigern. Bei Nichtberücksichtigung der Deutsche Bank Luxembourg, die die Analyse aufgrund einer Reihe von Sondereffekten erneut maßgeblich beeinflusst, würde sich dagegen bei den deutschen Banken ebenfalls ein Rückgang im Zinsüberschuss um 9,5 % bzw. beim Provisionsüberschuss um 8,8 % ergeben. Bei den Personal- und Sachkosten zeigt sich sowohl im Gesamtmarkt wie bei den deutschen Banken ein moderater Anstieg. Die rückläufige Nettorisikovorsorge entwickelte sich 2012 (EUR 94,5 Mio nach EUR 297,8 Mio im Vorjahr) analog dem Gesamtmarkt (Nettorisikovorsorge EUR 765 Mio nach EUR 1.572 Mio im Vorjahr). Unter Berücksichtigung des positiven Effektes aus der Auflösung der versteuerten Wertberichtigungen in Höhe von EUR 267,7 Mio der DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg im Jahr 2011 ergab sich bei der Nettorisikovorsorge sogar eine wesentlich deutlichere Entspannung als im Gesamtmarkt. Zusammenfassend konnten die deutschen Tochtergesellschaften bei einem in der Gesamtbetrachtung um 23,6 % deutlich angestiegenem operativen Ergebnis ihren Anteil am Gesamtergebnis der Luxemburger Banken mit 26,4 % nach 26,0 % im Vorjahr festigen. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Ergebnisse der nicht publizierenden 14 Niederlassungen. Inwieweit die Quote dadurch beeinflusst würde, lässt sich mangels veröffentlichter Zahlen nicht abschätzen.

Die wesentlichen Komponenten für die Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung der deutschen Tochterbanken 2012 sind:

  • ein um EUR 3,8 Mio oder 0,3 % auf EUR 1.190,4 Mio gesunkener Zinsüberschuss, trotz des verbesserten Zinsüberschusses der Deutsche Bank Luxembourg (CPSG-Fair-Value-Portfolio (EUR 190,5 Mio, Nettobelastungseffekt im Zinsüberschuss 2012: EUR -111,0 Mio nach EUR -301,5 Mio im Jahr 2011). Grundsätzlich ist im deutschen Marktsegment ein rückläufiger Zinsüberschuss zu beobachten, der im Wesentlichen auf reduzierte Fristen-transformationsergebnisse sowie geringere zinstragende Bestände aufgrund des Abbaus von Risikoaktiva, aber auch auf rückläufige Beteiligungserträge zurückzuführen ist;
  • ein um EUR 29,6 Mio oder 9,7 % auf EUR 335,5 Mio gestiegener Provisionsüberschuss, dessen Anstieg auf den geänderten Ausweis der geleisteten Kostenumlagen im Rahmen des konzernweiten Liquiditätsmanagements seitens der Deutsche Bank Luxembourg zurückzuführen ist. Bei Nichtberücksichtigung der Deutsche Bank Luxembourg würde sich bei den deutschen Banken ein Rückgang im Provisionsüberschuss um 8,8 % ergeben. Für die deutschen Banken zeigt sich eine heterogene Entwicklung: Erneut rückläufigen Provisionserträgen im Private Banking und zum Teil im Fondsgeschäft stehen im Wesentlichen gleichgebliebene Aufwendungen für Risikoabsicherung, Garantieprovisionen und Leistungsverrechnung in der Gruppe gegenüber;
  • ein positives Ergebnis aus Finanzgeschäften (EUR 35,0 Mio nach EUR -30,6 Mio im Vorjahr), für das sich kein einheitlicher Trend ausmachen lässt;
  • ein von EUR 280,4 Mio auf EUR 329,0 Mio gestiegenes sonstiges betriebliches Ergebnis, das zum größten Teil (EUR 248,0 Mio) von der Deutsche Bank Luxembourg infolge gruppeninterner Transaktionen im Kreditgeschäft dargestellt wird;
  • um 6,9 % von EUR 629,0 Mio auf EUR 672,7 Mio gestiegene laufende Aufwendungen;
  • nach Wegfall der Belastungen aus dem Griechenland-Obligo eine deutlich geringere Risikovorsorge in Höhe von EUR 94,5 Mio nach Nettozuführungen im Jahr 2011 in Höhe von EUR 297,8 Mio (darin enthalten: Sondereffekt DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg EUR 267,7 Mio, Auflösung versteuerter Wertberichtigungen);
  • ein nach einem leicht angestiegenen Steueraufwand (EUR 125,9 Mio) und einem negativen Saldo aus sonstigen Posten (EUR -63,1 Mio) um EUR 178,2 Mio oder 23,6 % gestiegener Jahresüberschuss.

Der Gesamtjahresüberschuss von EUR 933,7 Mio (Vorjahr EUR 755,6 Mio) hat sich nach Bereinigung der Vorjahresergebnisse um den außerordentlichen Posten aus der Auflösung versteuerter Wertberichtigungen bei der DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg von EUR 267,7 Mio damit gegenüber 2011 nahezu verdoppelt und liegt knapp unter dem Niveau der Jahre 2003 bis 2007, in denen der deutsche Markt jeweils mit einem Gesamtergebnis jenseits der Milliardengrenze aufwarten konnte. Dabei wurden auch 2012 fast zwei Drittel des gesamten Jahresergebnisses der deutschen Banken von lediglich drei Banken (Deutsche Bank Luxembourg, DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg und UniCredit Luxembourg) mit einem Gesamtergebnis von EUR 594,0 Mio erwirtschaftet. Bemerkenswert ist auch, dass mit Ausnahme einer Bank, der Hypothekenbank Frankfurt International, alle Banken in die Gewinnzone zurückgekehrt sind (Vorjahr: sechs Banken mit einem Verlust von insgesamt EUR 332,9 Mio).

Die Studie „Auswertung der Jahresabschlüsse 2012 der deutschen Eurobanken in Luxemburg“ ist in deutscher Sprache auf www.pwc.lu verfügbar oder auf Anfrage bei PwC Luxembourg erhältlich ().

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