Luxinnovation: HORIZON 2020
Das neue europäische Rahmenprogramm zur Förderung eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums in Europa.
Luxinnovation und das Ministerium für Hochschulwesen und Forschung haben am 14. Januar 2014 die nationale Auftaktveranstaltung des Programms Horizon 2020 organisiert. Das neue europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation hat eine Laufzeit von sieben Jahren und umfasst die Periode 2014-2020. Die Auftaktveranstaltung fand in Anwesenheit von Claude Meisch, Minister für Hochschulwesen und Forschung sowie von Wolfgang Burtscher, stellvertretender Generaldirektor der Europäischen Kommission, statt.
Am 1. Januar 2014 ist Horizon 2020, das neue europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, in Kraft getreten. Ausgestattet mit einem Budget von nahezu 80 Milliarden Euro soll dieses Programm in den kommenden sieben Jahren das Wirtschaftswachstum durch gezielte Investitionen sowohl in die Grundlagenforschung als auch in die unternehmerische Innovation in Europa ankurbeln. Zur Förderung ausgewählte Projekte können dabei eine Kofinanzierung in Höhe von 70 bis 100% der Gesamtkosten erhalten.
Eine umfassende Programmstruktur bietet zahlreiche Möglichkeiten
Horizon 2020 wird das bisherige 7. Forschungsrahmenprogramm (FRP) der Europäischen Kommission fortführen. Doch Horizon 2020 will mehr sein als ein simples 8. FRP. Indem es erstmals die bisher getrennten EU-Programme der Forschungs- und Innovationsförderung weitgehend bündelt, soll es dazu beitragen, dass weltweit wettbewerbsfähige Forschung besser in Wachstum und Arbeitsplätze übertragen wird. Daneben gibt es weitere wichtige Neuerungen, die Horizon 2020 gegenüber dem 7. FRP auszeichnen, wie z.B. eine erleichterte Antragstellung und kürzere Bewilligungszeiten.
Die Struktur von Horizon 2020 enthält drei getrennte, wenngleich sich gegenseitig verstärkende Schwerpunkte:
- Wissenschaftsexzellenz: In 2014 werden nahezu 3 Milliarden Euro, davon 1,7 Milliarden für Subventionen des Europäischen Forschungsrates (ERC), bereitgestellt, um europäische Spitzenforscher zu unterstützen. Mit den «Marie Sk?odowska-Curie» Stipendien werden eine bessere Vernetzung von Forschern sowie Forschungsaufenthalte für angehende Forscher finanziert.
- Führende Rolle der Industrie: 1,8 Milliarden Euro sind in 2014 vorgesehen, um die industrielle Forschung in Schlüsseltechnologien, wie z.B. ICT, Nanotechnologien, Biotechnologien oder Weltraumforschung zu fördern.
- Gesellschaftliche Herausforderungen: 2,8 Milliarden Euro werden 2014 zur Lösung der drängendsten Gesellschaftsprobleme aufgewendet. Die Projekte sollen Beiträge dazu liefern, wie z.B. dem Klimawandel, dem demographischen Wandel, der Energiewende oder der prekären Welternährungslage begegnet werden kann.
Daneben verfolgt das Programm weitere Ziele. So ergeben sich interessante Möglichkeiten durch begleitende Programme, wie die Gemeinsamen Technologischen Initiativen (JTI – Joint Technological Initiatives), die in fünf Bereichen Public-Private-Partnerships zwischen der Industrie, den Mitgliedstaaten und der Europäischen Union vorsehen, sowie durch andere bilaterale Programme zwischen der EU und den Mitgliedstaaten (JPI – Joint Programming Initiative), wie Eurostars oder Active and Assisted Living (AAL).
Erste Ausschreibungen bereits am 11. Dezember veröffentlicht
Der Großteil der unter Horizon 2020 bereitgestellten Fördermittel wird mittels Ausschreibungen vergeben. Die Europäische Kommission hat bereits am 11. Dezember 2013 die ersten Ausschreibungen für Horizont 2020 mit einem Gesamtbudget von 15 Milliarden Euro veröffentlicht. Die Ausschreibungen beziehen sich auf die Programmperiode 2014-2015 und umfassen 12 thematische Bereiche, unter anderem die patientenbezogene Gesundheitsversorgung, digitale Sicherheit oder intelligente Städte (Smart Cities).
Unterstützung der Antragsteller vor Ort
Damit alle Interessierten und potentielle Antragsteller vor Ort eine gezielte und umfassende Unterstützung erhalten können, hat die Europäische Kommission das Netzwerk der Nationalen Kontaktstellen (NCP – National Contact Points) eingerichtet. Die NCPs bestehen aus Expertinnen und Experten der jeweiligen thematischen Bereiche. Ihre Hauptaufgabe ist es, Forscherinnen und Forscher in allen Belangen von Horizon 2020 zu unterstützen, indem sie z. B. auf Ausschreibungen und Fristen hinweisen, in allen Phasen der Antragstellung und Projektbeteiligung individuell beraten, Informations- und Beratungsveranstaltungen anbieten sowie gegebenenfalls bei der Suche nach Projektpartnern behilflich sind.
Das Ministerium für Hochschulwesen und Forschung, das die politische Verantwortung für das Programm Horizon 2020 hat, hat Luxinnovation mit der Rolle des NCP für Luxemburg betraut, da Luxinnovation als Nationale Agentur für Innovation und Forschung hierfür die Kriterien der EU-Kommission erfüllt.
Bilanz und Perspektiven
Eine Teilnahme an den europäischen Förderprogrammen lohnt sich nicht nur aus finanzieller Hinsicht. Sie erlaubt es luxemburgischen Unternehmen und Forschungseinrichten ebenfalls, mit anderen hochkompetenten Forschungsakteuren in Europa zusammenzuarbeiten. Es ist daher nicht erstaunlich, dass das Interesse der luxemburgischen Forschungsgemeinde an der europäischen Forschungsförderung ständig zunimmt. Im Zeitraum von 2007 bis 2013 wurden unter dem vorherigen Forschungsrahmenprogramm insgesamt 223 Projekte mit einem Gesamtbetrag von 54 Millionen Euro kofinanziert.
Dieser positive Trend soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Und tatsächlich bietet das neue Programm Horizon 2020 zahlreiche interessante Möglichkeiten sowohl für die luxemburgischen Forschungseinrichtungen, und hier in erster Linie für die Universität Luxemburg und die öffentlichen Forschungszentren, aber auch für innovative Unternehmen und insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Anwendern von Technologien und innovativen Produkten.
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