Betrugs- und Korruptionsrisiken haben Auswirkungen auf die internationale Expansion von Unternehmen
Aus der EY-Umfrage Fraud and corruption – the easy option for growth? zu Betrugsfällen in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, Indien und Afrika geht hervor, dass der verstärkte Druck auf Unternehmen zur Umsatzsteigerung in Verbindung mit Marktvolatilität ein erhöhtes Risiko für Expansionsmöglichkeiten schafft. Herausforderungen, darunter geopolitische Instabilität, Volatilität der Rohstoffpreise und Wechselkursvolatilität sowie wirtschaftliche Sanktionen veranlassen Unternehmen und deren Führungskräfte zu einem Hochrisikoverhalten.
Die Umfrage unter 3.800 Angestellten groβer Unternehmen in 38 Ländern ergab, dass etwa 33% der Befragten von einem erhöhten Druck auf die Geschäftsführung zur Expansion in mit einem höheren Risiko behafteten Märkten berichten. 61% der Befragten gaben an, dass in diesen Märkten Korruption in Unternehmen weit verbreitet ist und 37% der Befragten vertraten die Ansicht, dass Unternehmen ihr Finanzergebnis häufig überbewerten.
Das Betrugsrisiko ist jedoch nicht auf schnell wachsende Märkte beschränkt. 26% der Befragten aus der Unternehmensleitung gaben an, bereits von einer vorzeitigen ertragswirksamen Gewinnrealisierung in ihren Unternehmen gehört zu haben – die Verhaltensweise, die im Zentrum von viel beachteten Betrugsfällen steht. Des Weiteren berichten 21% der Befragten, dass schlechte Nachrichten über das Finanzergebnis nicht offen diskutiert werden.
Gérard Zolt, Fraud Investigation & Dispute Services (FIDS) Leader bei EY Luxemburg, sagt: „Die mit Betrug, Bestechung und Korruption verbundenen Risiken sind real. Unternehmen müssen sich bei ihrer Geschäftstätigkeit immer komplexeren Restriktionen stellen, wobei neue Sanktionsmaβnahmen und neue Risiken wie Cyberkriminalität die Geschäftstätigkeit erheblich stören können. Unternehmen müssen bei der Verfolgung risikoreicher Wachstumsstrategien ihre Augen offen halten.”
Sind Betrug und Korruption einfache Wachstumsmöglichkeiten?
Während das Topmanagement dazu verleitet werden könnte, Risiken zur Beschleunigung des kurzfristigen Wachstums einzugehen, zeigt die Umfrage einen eindeutigen Zusammenhang zwischen wachsenden Unternehmen und der ernsthaften Umsetzung der Compliance. Befragte, deren Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren ein Umsatzwachstum verzeichnen konnte:
- bewerten die ethischen Standards eher mit „sehr gut”
- kennen oder verfügen eher über Antibestechungsrichtlinien/Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung in ihren Unternehmen
- sind eher um die Einhaltung der gleichen Standards bei branchenübergreifender Geschäftstätigkeit bemüht
Gérard Zolt sagt weiterhin: „Unsere Umfrage zeigt, dass 20% der Angestellten der Meinung sind, Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung würden das Unternehmenswachstum verzögern. Wir vertreten die Ansicht, dass dies nicht der Fall sein sollte. Um in risikoreichen Märkten erfolgreich zu sein, bedarf es der richtigen Kontrollen und Prozesse. Die Teams müssen geschult sein, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn sie Schmiergelder zahlen oder Bilanzen „frisieren“ sollen. Geeignete Tools zur Überwachung der Aktivitäten sind erforderlich, um diese Risiken rechtzeitig anzugehen. Zu einem Zeitpunkt, zu dem Luxemburg bekräftigt, sein Engagement auf der internationalen Bühne zu festigen sowie seine herausragende Leistung beim Country Branding fördern zu wollen, ist es nicht annehmbar, dass in Luxemburg ansässige Unternehmen unser Image im Ausland trüben könnten.“
Unternehmen schützen sich noch nicht ausreichend
Aus der Umfrage geht hervor, dass viele Unternehmen noch immer nicht über die elementaren Bausteine für eine effektive Compliance verfügen.
- 42% der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen nicht über Antibestechungsrichtlinien/Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung verfügt oder ihnen dies nicht bewusst ist
- 36% der Befragten haben nicht an Schulungen zu Bestechungs- und Betrugsbekämpfungsmaβnahmen teilgenommen
- 24% der Befragten gaben an, ihr Unternehmen habe keine Whistleblowing-Hotline
Die Ergebnisse bestätigen auch, dass Finanzdienstleistungsunternehmen auf den erheblichen Druck reagiert haben, unter dem sie durch Regulierungsbehörden, Kunden und andere standen. Im Vergleich zu anderen Branchen legen sie ihren Schwerpunkt vermehrt auf Compliance und das Verhalten ihrer Mitarbeiter. Es gibt dennoch Diskrepanzen: Befragte der Finanzdienstleistungsbranche gaben an, ihr Unternehmen verfüge nicht über Antibestechungsrichtlinien/Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung oder eine Whistleblowing-Hotline. Des Weiteren gibt es leitende Angestellte, die den Eindruck vermitteln, Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche, zu unerlaubtem Handel oder zu Orthographiefehlern wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Das Engagement der Unternehmensleitung ist entscheidend
Nicht alle leitenden Angestellten vermitteln ihr Engagement im Hinblick auf hohe ethische Standards. Es gibt auch eine Diskrepanz zwischen ihrer Sicht und der Sicht jüngerer Mitarbeiter: 44% der leitenden Angestellten gaben an, häufig über die Bedeutung hoher ethischer Standards zu kommunizieren, jedoch stimmen nur 30% der Angestellten zu.
Gérard Zolt fügt hinzu: „Unternehmen stehen unter erheblichem Wachstumsdruck. In dieser Branche könnten Geschäftstätigkeiten zwischen der legalen und illegalen Grauzone für manche eine Alternative darstellen. Unsere Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass dies eine falsche Wahl ist und Wachstum auch durch angemessenen Umgang mit den Risiken durch Betrug und Korruption erzielt werden kann. Effektive Compliance ist kein Wachstumshemmnis, sondern eine Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg. Als überwiegend exportorientierte Wirtschaft wäre es unklug, wenn Schwächen bei der internen Kontrolle die Wettbewerbsfähigkeit Luxemburgs bedrohen würden.”
Unseren Bericht finden Sie auf www.ey.com/FIDS
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