Der Blick richtet sich immer stärker auf alternative Investmentfonds (AIF), insbe¬sondere Private-Equity- und Immobilienfonds. Vermögensdienstleister bewegen sich durch Akquisitionen oder die Schaffung neuer PE-Strukturen auf eine gesamt¬europäische Abdeckung zu. Das hat Deloitte seit langem erkannt, demzufolge die Ausrichtung der Beratungsdienste auf AIF zu der Anerkennung als “a leader in Alternative Investments Consulting to the Capital Management and Asset Management Industry based on capability” durch Kennedy geführt hat. In dem Bericht heißt es weiter: “because the world of asset management currently so disproportionately favours global asset managers, Deloitte’s global resources are a natural strength.” 

Private Equity wird als einer der Schlüsselbereiche für die anhaltende Expansion der Fondsbranche Luxemburgs eingestuft, was eines der Hauptthemen des Private-Equity-Symposiums von Deloitte Luxembourg zu Beginn dieses Jahres war. Die Konferenz gab einen detaillierten Einblick in Markttrends und die wirt¬schaft¬lichen Aussichten für 2015.

Die ausgezeichnete Entwicklung der Private-Equity-Branche im Jahr 2014 hat zu einem Allzeithoch des verwalteten Vermögens von 3,8 Billionen US Dollar im Juni 2014 geführt. Die Analyse des Sektors von Deloitte prognostiziert, dass dieser positive Trend 2015 anhalten wird. „Niedrige Zinsen und günstige Kreditkonditionen sorgen im Zusammenspiel mit stabileren Renditen und mit einer erneuten Anlagebereitschaft, auch seitens langfristig orientierter Investmentfonds, für ein ideales Umfeld für die anhaltende Entwicklung des Private-Equity-Sektors in Europa“, erläutert Benjamin Lam, Partner und Private Equity Leader bei Deloitte Luxemburg.

Die bedeutendsten Markttrends

Es wird erwartet, dass die Preise von Vermögenswerten aufgrund der großen Zahl institutionelle Anleger und geringer Finanzierungskosten hoch bleiben werden. Zudem werden zu den Markttrends der kommenden Monate wahrscheinlich auch längere Haltedauern von drei bis fünf Jahren gehören. Die hohen Preise für Vermögenswerte und die auf einem Rekordtief angesiedelte Zinslast für Schulden werden voraussichtlich zu heftigem Wettbewerb unter den verschiedenen Akteuren führen, wenn es darum geht, den Kapitalzufluss auf dem Markt für neue Fonds zu gewinnen und dabei den Erwartungen auf schnelle Renditen Rechnung zu tragen.

Limited Partnerships (LP) und General Partnerships (GP) werden sich wahrschein¬lich vom traditionellen Anlagemodell abwenden, hin zu neuen Modellen der Zusammenarbeit, die bei der Auswahl ihrer Anlageinstrumente höhere Renditen zu geringeren Kosten, längere Anlagehorizonte und mehr Flexibilität anstreben.

Luxemburg, ein wichtiger Standort

Mit der Umsetzung der Bestimmungen für langfristige europäische Investment¬fonds (ELTIF-Verordnung) im Jahr 2014, als Reaktion auf das zunehmende Interesse von Anlegern an längerfristigen Anlagen mit regelmäßigeren Renditen, haben sich Europa und Luxemburg weiter für eingehende Anlagen geöffnet. Angesichts der Einführung einer neuen rechtlichen Struktur in Luxemburg im Jahr 2014, der Special Limited Partnership (SLP), zeichnete Alexandre Prost-Gargoz, Tax Partner bei Deloitte Luxemburg, ein positives Bild der Rolle, die Luxemburg im Bereich von Private-Equity-Anlagen im Laufe des Jahres spielen wird: „Luxemburg wird eine bevorzugte Plattform für nach Europa fließende Anlagen aus den USA sein. Das hat es seinen jüngsten aufsichtsrechtlichen Änderungen zu verdanken, insbesondere im Hinblick auf die SLP, die es GP ermög¬licht, Gelder nach wesentlich flexibleren Bedingungen zu sammeln, mit denen eher LP vertraut sind. Die Special Limited Partnership wird für Anleger von Private-Equity- und Immobilienfonds sehr interessant sein.“