Deloitte: Erste Runde der AIFMD-Berichterstattung abgeschlossen – Lektionen für die zweite Runde

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Der nächste Berichtszeitraum im Rahmen der Richtlinie über die Verwaltung alternativer Investmentfonds (AIFMD) beginnt diese Woche: Was können wir aus der Erfahrung der ersten Berichterstattung lernen?

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27/07/2015 |
  • Deloitte

Die erste Runde der AIFMD-Berichterstattung war für die Verwalter alternativer Investmentfonds – wie auch für die Aufsichtsbehörden – eine Herausforderung. Und doch ist es ihnen gelungen, die neue Frist erfolgreich einzuhalten. Laut dem neuen Bericht „AIFMD reporting survey: what lies ahead, what went before?“ von Deloitte Luxemburg, sollte die nächste Runde auf diesem Erfolg aufbauen und gleichzeitig bestimmte Punkte in Bezug auf Kosten, Outsourcing und die Verwendung und den Zweck der gesammelten Daten berücksichtigen.

„Im nächsten AIFMD-Berichtszyklus, der diese Woche beginnt, werden vor allem Aspekte wie Effizienz und Kosten einen hohen Stellenwert einnehmen. Die befragten Fondsmanager sind auch mit eingeschränkten Ressourcen in ihren Abteilungen Risiko und Compliance konfrontiert, was Fragen dazu aufwirft, wie die Berichterstattung in Zukunft gehandhabt werden soll. Auch die Frage, ob die AIFMD-Berichterstattung extern realisiert oder in-house durchgeführt werden soll, wird im kommenden Berichtszeitraum im Vordergrund stehen. Letztendlich stellt sich auch noch die Frage, ob die von den Aufsichtsbehörden geforderten Daten für ihren Zweck geeignet sind, oder ob sie missbraucht oder fehlinterpretiert werden könnten“, erläuterte Lou Kiesch, Partner bei Deloitte Luxemburg.

Wesentliche Erkenntnisse

Herausforderungen und Kosten
Im Hinblick auf die Schwierigkeit, die neue Berichterstattung durchzuführen, gaben 63 Prozent der Befragten an, dass es „schwieriger“ als erwartet war. Für etwa ein Drittel der Befragten dauerte das Projekt zwischen drei und sechs Monaten, bei den übrigen zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Diese Zeiträume waren kürzer als erwartet. Die Zeiten waren möglicherweise durch die Bemühungen und Initiativen von sogenannten „First Movers“ – sowohl seitens der In-house-Akteure als auch externe Dienstleister – beeinflusst, die Klärungen bei den Aufsichtsbehörden einholten, welche zum Vorteil aller waren und es möglich machten, den Zyklus zu verkürzen oder zumindest effizienter zu gestalten.

Zu den Kosten sagten 42 Prozent der Befragten, sie seien „so hoch wie erwartet“, während 22 Prozent angaben, sie seien „höher als erwartet“ ausgefallen. Bei zwei Dritteln der Befragten wurden diese Kosten entweder absorbiert oder mit dem Fonds geteilt: 42 Prozent der Kosten wurden von den befragten Fondsmanagern selbst getragen und nicht weitergegeben, und 25 Prozent wurden mit dem Fonds geteilt.

Der „First Mover“-Effekt ist ein Aspekt, der im Hinterkopf behalten werden sollte, wenn über künftige Entwicklungen nachgedacht wird und darüber, wie sich eine „Business-as-usual“-Lösung (BAU-Lösung) am besten umsetzen lässt. Im ersten Berichtszyklus kamen Vielen die Vorbereitungsarbeiten zugute, die von Branchenführern oder Dienstleistern durchgeführt wurden, und die sich bereits seit bis zu 24 Monaten mit dem Prozess befassten.

Druck auf die Risikoabteilungen
Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass die Risikofachleute während der ersten Runde der AIFMD-Berichterstattung sehr stark gefordert waren: 36 Prozent aller Berichtstätigkeiten erforderten die Beteiligung der Risikoabteilung (bei 33 Prozent waren die operativen Abteilungen einbezogen, bei 31 Prozent die IT). Rsisikofachleute werden in Luxemburg und an vielen anderen Finanzplätzen bereits rar, und sie sind intensiv mit allen aufsichtsrechtlichen Aktivitäten beschäftigt, die seit der Finanzkrise eingeleitet wurden. Durch diesen zusätzlichen Zeitaufwand werden die Risikokompetenzen für andere Aktivitäten umso knapper.

Keine einzelne Lösung, die für alle passt
In Zukunft wird Skalieren dabei helfen, die kostengünstigste Lösung zu finden. Für den bevorstehenden Berichtszeitraum ziehen 72 Prozent der Fondsmanager ein Outsourcing der Berichtstätigkeit in Erwägung. Der relative Erfolg des ersten Zyklus war der Vereinheitlichung von Prozessen zu verdanken. Dieses Maß an Vereinheitlichung wird im nächsten Zyklus wahrscheinlich nur über Outsourcing zur Verfügung stehen. Die 23 Prozent, die kein Outsourcing in Erwägung ziehen, gaben an, dass der Mehrwert von Outsourcing begrenzt sei, da die Haftung beim AIFM verbleibe. Wenngleich Fondsmanager weiter von der Verfügbarkeit knapper Ressourcen, insbesondere in den Risikoabteilungen, abhängen werden, könnte Outsourcing letztendlich einen Teil des Drucks nehmen.

AIFMD-Berichterstattung im Kontext
AIFMD-Berichterstattung findet nicht im luftleeren Raum statt. Aufsichtsbehörden und die Finanzbranche haben ihr Maß an finanzieller Transparenz nach der Finanzkrise erhöht. Neben der AIFMD-Berichterstattung erfüllen Fondsmanager und andere Finanzdienstleister in Europa verschiedene auf Daten basierende Initiativen und Verpflichtungen. Hierzu gehören die Verordnung über die europäischen Marktinfrastrukturen (EMIR), die Verordnung über Märkte für Finanzinstrumente (MiFIR), die Verordnung über Basisinformationsblätter für andere Anlageprodukte für Kleinanleger und Versicherungsanlageprodukte (PRIIPS), Solvabilität II und andere. Diese Verpflichtungen unterstreichen erneut den Druck auf die Risikoabteilungen, die den aufsichtsrechtlichen Berichtspflichten gerecht werden müssen.

Wie bei anderen Arten der Berichterstattung, wird es für Fondsmanager und Aufsichtsbehörden künftig wichtig sein, einen ständigen Dialog über den Zweck der Daten und deren Verwendung zu führen. Der Koordinierung unter den Aufsichtsbehörden kommt ebenfalls große Bedeutung zu, um einen effizienten Prozess zu gewährleisten. Letztendlich sollte der Berichtsprozess eine strategischere Fokussierung bekommen, die sowohl Fondsmanager als auch Aufsichtsbehörden dabei unterstützen wird, die neuen Anforderungen zu erfüllen.

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