Die grenzüberschreitende Fondsbranche Europas könnte fast 1 Milliarde Euro durch Verbesserungen in der Lieferkette des Fondsvertriebs einsparen

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Durch Effizienzsteigerungen in ihrer Lieferkette könnte Europas grenzüberschreitende Fondsbranche die Vertriebskosten um bis zu 70 Prozent senken, so die neue Studie von Deloitte Luxemburg und Fundsquare mit dem Titel Europe’s fund expenses at a crossroads: The benefits of mutualizing the cost of distribution (Europas Fondsausgaben am Scheideweg: Die Vorteile einer Bündelung der Vertriebskosten). Die grenzüberschreitende Fondsbranche Europas gibt zurzeit 1,3 Milliarden Euro pro Jahr für Cash-Management, Fehlerbestimmung und Korrektur, Know your client-Maßnahmen (KYC) und Due Diligence aus, um nur einige Faktoren zu nennen.

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02/07/2015 |
  • Deloitte

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kosten auf 376 Millionen Euro gesenkt werden könnten, wenn Komponenten des Chain Supply Managements gebündelt würden. Die Analyse basiert auf 400 Stichproben von Fonds, die von 60 Promotern aus 6 verschiedenen Fondsdomizilen verwaltet werden. Die Studie wurde am 30. Juni auf dem International Fund Forum in Monaco vorgestellt.

Laut Benjamin Collette, Global Investment Management Consulting Leader des Deloitte Netzwerks „hat sich die Größe der europäischen Fondsbranche in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt und wird im Laufe des Jahres 2015 die 10-Billionen-Euro-Marke überschreiten.
Um diese positive Dynamik zu festigen und Anlegern weitere Effizienzvorteile zu verschaffen, ist es von grundlegender Bedeutung, die Fondskosten zu senken und die Vorteile einer Bündelung zu nutzen.“

Möglichkeiten für Kosteneinsparungen

Die Studie vergleicht zwei potenzielle Bereiche für Kosteneinsparungen: den grenzüberscheitenden Vertrieb und das Chain Supply Management.

Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass das Chain Supply Management bedeutende Kosteneinsparungen ermöglicht. Während Prozessautomatisierung in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt des Interesses stand und durch die Senkung von Fondskosten enorme Erfolge und Vorteile für Anleger brachte, bleibt sie auch weiterhin ein entscheidendes Element dieser Einsparungen. Das Bündeln von Prozessabläufen und Kosten innerhalb der Branche stellt dabei die innovativste Form des Kostenmanagements dar. Die Studie wendet dieses Prinzip auf Know your Client (KYC) und Cash-Management an und zeigt den positiven Effekt eines Austausches von Many-to-many-Modellen durch zentralisierte Verfahren auf.

Im Gegensatz hierzu haben Asset-Servicing-Kosten innerhalb des komplexen grenzüberschreitenden Vertriebs auf Produktebene (z.B. Übersetzung oder Dokumente für Aufsichtsbehörden und Anleger, Fondsregistrierung, steuerliche Berechnung für mehrere Länder usw.) nur ein begrenztes Potenzial für weitere Kosteneinsparungen. Die Studie zeigt, dass Effizienz der Verarbeitung sowie eine kritische Masse an Humanressourcen und Erfahrung, die in grenzüberschreitenden Fondsdomizilen wie Luxemburg und Irland gesammelt wurden, Vermögensverwaltern ermöglichen, viele Märkte auf die für Anleger kostengünstigste Weise zu erreichen.


Aufkommende Trends verstärken die Notwendigkeit kosteneffizient zu sein

Drei Trends werden einen unmittelbaren Einfluss auf den Erfolg des europäischen Investmentfondsmodells haben: die starke Expansion nicht-europäischer Fondsdomizile, die finanziellen Anforderungen einer alternden Bevölkerung und die Forderung der Öffentlichkeit von mehr Anlegerschutz, langfristiger Verfügbarkeit von Finanzierung und systemischer Stabilität des Finanzsystems.

Nicht-europäische Fondsdomizile haben stark expandiert – ihr Anteil am weltweiten BIP und Finanzvermögen ist in den vergangenen 10 Jahren erheblich gestiegen. Die Entwicklung gegenseitiger Anerkennung, amtlicher Pässe und Handelsvereinbarungen innerhalb dieser sich entwickelnden Regionen sind zugleich eine Herausforderung und eine Chance für die europäische Fondsbranche.

Vor dem Hintergrund der alternden europäischen Bevölkerung wird deutlich, dass die Fondsbranche kosteneffiziente Pensionslösungen über gut verwaltete, diversifizierte Organismen für gemeinsame Anlagen mit kontrolliertem Risiko anbieten muss.

Letztendlich haben die Forderungen der Öffentlichkeit von mehr Anlegerschutz, langfristigen Finanzierungsmöglichkeiten und systemischer Stabilität des Finanzsystems bedeutende Chancen für Finanzlösungen außerhalb des Bankensektors und für Intermediäre geschaffen.

„Die Landschaft der europäischen Fondsbranche befindet sich im Wandel – vor allem aufgrund der Expansion nicht-europäischer Fondsdomizile, der alternden Bevölkerung in Europa und dem Ruf nach mehr Anlegerschutz – und verlangt von der Fondsbranche flexibel zu sein und dementsprechend zu reagieren. Wenn es der europäischen Fondsbranche gelingt, einige in diesem neuen Bericht aufgezeigten mutigen Veränderungen, wie das Bündeln von Fondszahlungssystemen sowie KYC/AML-Konzepten und -Verfahren, umzusetzen, kann sie ohne Zweifel fast 1 Milliarde Euro einsparen und ihre Effizienz und Reaktionsfähigkeit verbessern“, erläuterte Olivier Portenseigne, Chief Commercial Officer von Fundsquare.

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