Störungen im Zahlungsverkehr: Deloitte Luxemburg veröffentlich Bericht über eine sich abzeichnende Herausforderung für europäische Privatkundenbanken
Seit der Finanzkrise haben europäische Banken keine Erträge mehr erzielt, die über ihren Eigenkapitalkosten liegen, und das wird voraussichtlich noch einige Jahre so bleiben. Die Rentabilität der Banken leidet vor allem im Zahlungsverkehr und wird wahrscheinlich mit zunehmendem Wettbewerb durch die bevorstehende Umsetzung von EU-Verordnungen und -Richtlinien konfrontiert sein.
Um die zunehmenden Herausforderungen für europäische Privatkundenbanken durch die Einführungen der Verordnung über Interbankenentgelte für kartengebundene Zahlungsvorgänge (IFR) im Dezember 2015 und der künftigen Umsetzung der revidierten Richtlinie über Zahlungsdienste im Jahr 2017 zu ermitteln, hat Deloitte mit Experten für Zahlungsverkehr von Privatkundenbanken, Kartenzahlungsdiensten und kartenlosen Zahlungsdiensten, Zahlungsverarbeitern und Anbietern von Zahlungsdiensten außerhalb des Bankensektors gesprochen.
Ziel war es, zu verstehen, wie die Fachleute diese Entwicklungen innerhalb des Sektors sehen und wie die Branche, ihrer Meinung nach, darauf reagieren sollte. Die Befragten wurden gebeten, die Effizienz von neuen Nicht-Banken-Zahlungsanbietern anhand ihrer Zahlungserlöse, der künftigen Eigentümerschaft und Führung von kartenlosen Zahlungssystemen und einer möglichen Konsolidierung unter den Zahlungsverarbeitern zu beurteilen.
Schätzungen zufolge werden Zahlungen im Einzelhandel 2015 einen Umsatz von etwa EUR 128 Milliarden ausmachen, was einem Viertel des Umsatzes der Privatkundenbanken entspricht und den Zahlungsverkehr damit zu einer entscheidenden Einnahmequelle von strategischer Bedeutung macht. Die geschätzte Auswirkung der Verabschiedung der IFR wird gemessen an direkten Einnahmeverlusten durch die Deckelung der Gebühren für Debit- und Kreditkarten in der EU moderat sein. Doch die Richtlinie von 2017 öffnet den Zahlungsmarkt, und diese aufsichtsrechtlichen Veränderungen werden flexiblen Marktteilnehmen, die keine Banken sind, ermöglichen, in das Segment von Zahlungsdiensten einzutreten, ohne die Last der Infrastruktur von traditionellen Filialbanken tragen zu müssen, was für die europäischen Privatkundenbanken eine Herausforderung darstellt.
Wenn diese Nicht-Banken-Akteure erfolgreich sein sollten und im Zahlungsverkehr Fuß fassen sollten, wird ihr Engagement im Laufe der Zeit wahrscheinlich zunehmen, sagt Martin Flaunet, Partner und Banking Leader, und sie könnten letztendlich in andere Bankdienstleistungen vordringen, ähnlich wie PayPal in Europa bereits heute PayPal-Kreditkarten anbietet.
Obwohl einige Branchenkenner meinen, dass neue Zahlungsdienste im Einzelhandel die Rentabilität der Banken nicht besonders beeinträchtigen werden, da der erste Effekt darin bestehen wird, Barzahlungen zu verdrängen, glauben wir, dass dieser Status quo nicht von Dauer sein wird, erläutert Martin Flaunet. Dem Bericht zufolge könnten sich 3 Szenarios entwickeln: ein „neues Oligopol“, bei dem Neueinsteiger auf eine Handvoll großer Akteure, die auf Markennamen und Größe bauen können, beschränkt bleibt. Ein „Nutzenmodell“, bei dem der Kunde bereit ist zu experimentieren und die Zahlungsbranche zwingt, Anwendungen zu verwenden, die auf den „Bankschienen“ laufen und mit geringen Margen und großen Volumen verbunden sind. Oder eine „parallele Zahlungsinfrastruktur“, die die Zahlungssysteme für neue Methoden öffnet, die auf Kryptowährungen basieren und Block-Chain-Technologien nutzen.
Demzufolge wäre es eine vorrangige Strategie für kleine wie auch für große Banken, mit Kartenzahlungsnetzen zusammenzuarbeiten, die bereits groß und global sind, sagt Patrick Laurent, Partner und Technology and Enterprise Application Leader. Wenngleich größere Banken über die Mittel verfügen, innovative In-house-Lösungen zu entwickeln, die sie in die Lage versetzen, dem zunehmenden Wettbewerb zu trotzen, ist es ein heikler Balanceakt zu gewährleisten, dass sie sich nicht zu stark engagieren und einen „Alleingang“ riskieren in einem Innovationsrennen, das sie aufgrund von ihrer Kultur, von aufsichtsrechtlichen Bestimmungen und von Systemen wahrscheinlich nicht gewinnen können.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier:
www2.deloitte.com/lu/en/pages/financial-services/articles/payments-disrupted.html
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