DACHSER testet Gas-Lkw im Echtbetrieb
Ergebnisse aus Karlsruhe zeigen: Liquified Natural Gas (LNG) kann eine Diesel-Alternative auch für den Fernverkehr werden. Aber nur, wenn das Tankstellennetz weiter ausgebaut wird.
Sowohl Luxemburg als auch Deutschland führen derzeit eine Debatte über akzeptable Mengen an Partikeln und Stickoxiden. Dass gute Luft in den Städten die Lebensqualität erhöht und die Gesundheit fördert, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen. Einige Großstädte wie Stuttgart, Berlin oder Bonn haben deshalb bereits gehandelt und Einfahrtsbeschränkungen für ältere Dieselfahrzeuge der Klassen Euro 1-5 umgesetzt oder für das Jahr 2019 angekündigt. Lkw sind davon zunächst noch ausgeschlossen.
Mit Blick auf die Zukunft muss sich jedoch auch DACHSER auf drohende Fahrverbote vorbereiten und den Anteil an schadstoffärmeren Antrieben in der Flotte erhöhen. Hybrid- und Elektro-Lkw sind in den Innenstädten bereits im Einsatz. Aber auch verflüssigtes Gas (LNG – Liquified Natural Gas) kann eine interessante Alternative sein, wie die Ergebnisse eines aktuellen Echtbetriebstest in Karlsruhe zeigen.
Während des Testeinsatzes hat DACHSER in Karlsruhe zusätzlich eine mobile LNG-Betankungsanlage aufgebaut. Die Ergebnisse waren positiv: Nach mehr als 5000 Kilometern hat sich der LNG-gesteuerte Lkw als gute Alternative im DACHSER Fuhrpark bewährt. „Die Fahrer waren begeistert, bei den Fahreigenschaften stellten sie keine wesentlichen Unterschiede zu einem Diesel-Fahrzeug fest“, fasst Thomas Leyerle, Leiter Fuhrpark/Technik im DACHSER Logistikzentrum Karlsruhe zusammen. „Auch die angegebene Reichweite von 1.000 Kilometern mit einer Tankfüllung ist durchaus realistisch, wie der Linieneinsatz nach Rheine und in die Schweiz gezeigt hat.“
LNG-betriebene Lkw werden heute schon von einigen Herstellern in Serienfahrzeugen angeboten. Der Treibstoff bietet weitere Vorteile: reduktion von CO2 um 20%, NOx um 70% und Rußpartikel um 95%, Bei Einsatz von Biogas verringern sich die CO2-Werte um bis zu 90% und Motoren mit geringeren Geräuschemissionen.
Allerdings gibt es eine große Hürde: Das gering ausgeprägte Tankstellennetz. Die Fahrzeuge erhalten Mautbefreiungen und sind damit eine attraktive Alternative zu Dieselfahrzeugen, aber trotz dieser Vorteile ist das Netz der LNG-Tankstellen derzeit noch unzureichend. Allerdings planen die EU-Länder und Tankstellenbetreiber, das Netz in den kommenden Jahren massiv auszubauen.
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