Paul Wurth wappnet sich für den Wandel in der Stahlindustrie

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Die heutige ordentliche Hauptversammlung der Société Anonyme Paul WURTH, unter dem Vorsitz von Herrn Michel Wurth, genehmigte u.a. den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018.

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14/05/2019 |
  • SAIL Bhilai Blast furnace 8

Mit einem ambitionierten Entwicklungs- und Innovationsprogramm und der Ausarbeitung zukunftsorientierter Lösungen stellt sich Paul Wurth ganz entschlossen den Herausforderungen, welche die Megatrends „Dekarbonisierung“ und „Industrie 4.0“ für die Stahlindustrie mit sich bringen.

Wirtschaftsumfeld und Auftragseingang

Trotz der sich zuletzt wieder erholenden Nachfrage steht die Stahlbranche vor großen Herausforderungen, besonders im Hinblick auf Energie- und Klimapolitik, drohende Handelskriege und technologischen Wandel angesichts der globalen Digitalisierung. Dieser erhöhte Transformationsdruck impaktiert nicht nur die Investitionsbereitschaft der Stahlproduzenten, sondern beeinflusst auch die strategischen Entscheidungen, die Paul Wurth heute hinsichtlich seiner künftigen Aufstellung trifft.

Für Paul Wurth stand das Geschäftsjahr 2018 im Zeichen eines Rekordvolumens an neuen Aufträgen. Mit 553 Millionen Euro verzeichnete der Auftragseingang einen erheblichen Anstieg von 78% im Vergleich zum Vorjahr. Fast die Hälfte der neuen Aufträge entfließt dem Kokereigeschäft. Diese kommerziellen Erfolge konnten zum Teil darauf zurückgeführt werden, dass Paul Wurth mittlerweile als Komplettanbieter für Kokereitechnik fungiert. Aber auch im Bereich der Hochofenaktivitäten beteiligt sich Paul Wurth dank seiner bewährten Technologien an praktisch allen Modernisierungs- und Neuzustellungsvorhaben in Europa und Russland. Geographisch betrachtet war das russische Territorium 2018 der größte Markt (42%) vor Westeuropa (36%), dem traditionellen Heimatmarkt der Gruppe.

Operatives Geschäft

Als erstes Referenzprojekt für das Technologiekonsortium Paul Wurth / Midrex Technologies wurde 2018 der Bau einer MIDREX®-Direktreduktionsanlage bei Tosyali in Algerien erfolgreich abgeschlossen, und die weltgrößte 2,5-Millionen-Tonnen-Anlage produzierte gegen Ende des Jahres ersten Eisenschwamm.

Zudem konnte mit der Inbetriebnahme des neuen Hochofens Nr. 8 im Stahlwerk von Bhilai bei SAIL in Indien ein komplexes Projekt abgeschlossen werden. Mit einem Nutzvolumen von 4.060 m3 und einem Gestelldurchmesser von 13,4 Metern ist der HO8 der bislang größte Hochofen, den Paul Wurth in Indien in Betrieb genommen hat. Zur vollen Zufriedenheit des Kunden kamen auch modernste Paul Wurth Technologien am neuen Hochofen Nr.7 von EVRAZ NTMK in Russland zum Einsatz. Mit nur 18 Monaten Bauzeit wurde dieser ebenfalls 2018 angeblasen.

Die Resultate für das Geschäftsjahr 2018

Der Umsatz des Jahres belief sich auf 424,8 Millionen Euro und war damit 8,5% höher als im Vorjahr. Das Geschäftsjahr 2018 konnte mit einem Nettojahresüberschuss von 14,1 Millionen Euro abgeschlossen werden. Die Hauptversammlung hat der Ausschüttung einer unveränderten Bruttodividende von 52,5 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2018 zugestimmt.

Hin zu grünem Stahl

Die Entwicklung und der Einsatz von umweltschonenden und klimaneutralen Prozessen wird die Stahlbranche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten prägen. Mit rund 7% der globalen CO2-Emissionen zählt die Stahlindustrie mit zu den größten industriellen Emittenten von Treibhausgasen. Im Hinblick auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung der globalen Erderwärmung müssen insbesondere integrierte Stahlhütten drastische Maßnahmen ergreifen, um den Vorgaben für die zukünftige Reduzierung der CO2-Emissionen nachzukommen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die wasserstoffbasierte Eisenerzreduktion, bei der grüner Wasserstoff den fossilen Kohlenstoff im Reduktionsprozess ersetzt.

Vor diesem Hintergrund nahm Paul Wurth im Dezember 2018 eine Minderheitsbeteiligung am deutschen Cleantech Unternehmen Sunfire GmbH, das eigene Hochtemperatur-Elektrolysetechnologie entwickelt, welche die Erzeugung von wertvollem Wasserstoff aus Wasserdampf und Strom ermöglicht. Wird dieser Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt, spricht man von grünem Wasserstoff und somit grünem Stahl. Die Zusammenarbeit als Technologiepartner bietet Paul Wurth Zugang zu einem Team von Spezialisten im Bereich Wasserstoff sowie zu einer vielversprechenden Technologie mit hohem Entwicklungspotenzial in der Stahlindustrie.

Bevor sich Kunden zu einem kompletten Technologiewechsel entschließen, werden Lösungen zu CO2-Einsparungen an bestehenden Anlagen benötigt. Aktuell befasst sich Paul Wurth intensiv mit der Entwicklung einer großen Bandbreite von Lösungen, die darauf ausgerichtet sind, die CO2-Emissionen der klassischen Hochofenroute schrittweise zu reduzieren und dabei einen sinnvollen Ausgleich zwischen ehrgeizigen Umweltschutzzielen und wirtschaftlichen Zwängen zu schaffen. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der effizienten metallurgischen Nutzung von Hüttengasen.

Industrie 4.0

Einen weiteren tiefgreifenden Wandel erlebt die Stahlbranche auch im Zuge der Digitalisierung, welche die vernetzte Industrie intelligenter, leistungsfähiger und nachhaltiger macht. Daher versucht Paul Wurth, im enger Zusammenarbeit mit der SMS group, das Potenzial digitaler Innovationen voll auszuschöpfen und entwickelt digitale Lösungen, die auf dem Anlagen- und Prozess-Know-how des Konzerns beruhen. Xpert-Betreibermodelle, Smart Equipment, Künstliche Intelligenz (KI) oder Machine Learning bieten zahlreiche innovative Anwendungsfelder und gehen mit neuartigen, leistungsabhängigen Geschäftsmodellen einher. Auch Paul Wurth Geprolux setzt im Bereich seiner Bau- und Infrastrukturprojekten bei Projektmanagement-Aktivitäten, technischer Gebäudeplanung oder Bauwerksdatenmodellierung (BIM) verstärkt auf digitale Werkzeuge.

Paul Wurths Lösungen haben sich seit jeher den Marktanforderungen angepasst. So hat es sich das Unternehmen auch heute zum Ziel gesetzt, die Kunden auf dem Weg zu einer nachhaltig optimierten, CO2-freien Stahlproduktion mit innovativen Technologien zu begleiten.

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