Absoluter Höchststand der Konkurse in Luxemburg
Überwiegend Unternehmen im Alter von über 5 Jahren stark betroffen / Geringer Anteil jüngerer Firmen
Creditreform hat die Konkurszahlen für Luxemburg im Jahr 2019 untersucht und mit den Zahlen aus dem Vorjahr verglichen. Herbert Eberhard, Administrateur délégué von Creditreform Luxembourg SA, betonte: „Mit einer Steigerung um 5,69 %, auf 1263 Firmenpleiten im Jahr 2019 ist der absolut höchste Stand der Konkurse in Luxemburg im Vergleich zum Vorjahr fast gleich geblieben“. Vorläufige Zahlen aus Belgien zeigen eine Steigerung der Konkurse um 9 %, wobei auch eine Gesetzesänderung die Steigerung beeinflusste. Die Unternehmensinsolvenzen in der Region Trier sind 23,44 % gestiegen. In Deutschland ist mit einem leichten Rückgang im Bereich der Unternehmensinsolvenzen der niedrigste Stand seit 25 Jahren erreicht.
Die Zahl der Konkurse ist im Großherzogtum 2019 auf 1263 gestiegen. Diese Zahl ergibt sich einschließlich der erst 2020 veröffentlichten Konkurse aus Dezember 2019. Gegenüber der Vorjahreszahl ist es ein Anstieg um 5,69 %.
Die Zahl, der in dieser Periode in Konkurs gegangenen Unternehmen mit einem Alter von über 5 Jahren, ist mit 75,85 % weiter auf hohem Niveau, wenn auch zu 2018 (78,24 %) geringfügig gesunken. Der Anteil der Konkurse von Unternehmen, die jünger als fünf Jahre sind, liegt bei 24,15 % im Jahr 2019 und ist gegenüber 2018 (Anteil 21,76 %) leicht gestiegen.
Nach zuständigen Gerichtsbezirken ist in Luxemburg mit 1138 Konkursen (Vorjahr 1079) ein Anstieg von 5,47 % zu melden. Im Gerichtsbezirk Diekirch sind 125 Verfahren in 2019 zu verzeichnen (66 im Vorjahr). Dies ist ein Anstieg von 7,76 %.
Die Ausfälle in diversen Branchen wurden ebenfalls von Creditreform unter die Lupe genommen.
Spitzenreiter ist weiterhin die Dienstleistungs-Branche mit 884 Fällen in 2019 (832 in 2018) die um 6,25 % gestiegen ist. Die Konkurse im Baubereich sind trotz guter Baukonjunktur um 9,82 % von 99 auf 124 Firmen gestiegen. Es handelt sich im Wesentlichen um kleinere Firmen. Mit 253 Unternehmenszusammenbrüchen gegenüber dem Vorjahr (254) ist der Handel fast gleichgeblieben. Im produzierenden Gewerbe gab es 2019 in Luxemburg lediglich 2 Firmenpleiten. In 2018 waren es dagegen 10 (- 80,00 %).
Erfreulicherweise sind im Jahr 2019 keine namhaften Unternehmen in Konkurs gegangen, die einen größeren Arbeitsplatzverlust verursacht hätten. Betroffen sind überwiegend kleine Unternehmen.
Bei den Rechtsformen der Unternehmen ist ein deutlicher Anstieg bei den Aktiengesellschaften (SA) um 16,38 % oder 270 (232 in 2018) zu verzeichnen. Die GmbH (Sàrl), als am häufigsten vertretene Rechtsform, hat mit einer Steigerung von 8,43 % auf 733 Konkurse (2018: 676), weiterhin den größten Einzelanteil am Konkursgeschehen. Creditreform Luxembourg SA geht davon aus, das aufgrund der wirtschaftlichen Transformation in Luxemburg, die Konkursentwicklung im Großherzogtum im Jahr 2020 weiterhin auf hohem Niveau sein wird, bemerkt Herbert Eberhard.
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