Konkurse in Luxemburg bleiben auf Vorjahresniveau
Creditreform hat die Konkurszahlen für Luxemburg im Jahr 2021 untersucht und mit den Zahlen aus den Vorjahren verglichen. Herbert Eberhard, Administrateur délégué von Creditreform Luxembourg SA, betonte: „Im Jahr 2021 ist mit 1199 die Zahl der Konkurse in Luxemburg im Vergleich zu 2020 exakt gleich geblieben“. Im Jahr 2019 wurden mit 1263 oder 5,07 % mehr Firmenpleiten gezählt. Die Unternehmensinsolvenzen in der Region Trier sind 2021 auf niedrigem Niveau ebenfalls fast gleich. In Deutschland ist mit einem Rückgang von 10 % im Bereich der Unternehmensinsolvenzen der niedrigste Stand seit 1999 erreicht. Vorläufige Zahlen aus Frankreich zeigen einen Rückgang der Konkurse um ca. 20 %, während in Belgien ein leichter Anstieg zu beobachten ist.
Der Anteil der in dieser Periode in Konkurs gegangenen Unternehmen mit einem Alter von über 5 Jahren, ist mit 79,15 % im Vergleich zu 2020 (81,32 %) fast gleich, aber gegenüber 2019 (75,85 %) auf dem hohen Niveau geblieben. Die Zahl der Konkurse von Unternehmen, die jünger als fünf Jahre sind, liegt bei 20,85 % im Jahr 2021 und ist gegenüber 2019 (Anteil 24,15 %) gesunken.
Nach zuständigen Gerichtsbezirken ist in Luxemburg mit 1087 Konkursen (Vorjahr 1096) ein Rückgang von 0,82 % zu melden. Im Gerichtsbezirk Diekirch sind 112 Verfahren in 2021 zu verzeichnen (103 im Vorjahr).
Es sind im wesentlichen Kleinbetriebe mit bis zu 5 Mitarbeitern betroffen.
Die Steigerung um 8,74 %, im Bezirk Diekirch stellt aufgrund der relativ geringen Gesamtzahlen keine Besonderheit dar.
Die Ausfälle in diversen Branchen wurden ebenfalls von Creditreform näher untersucht.
Spitzenreiter ist weiterhin die Dienstleistungs-Branche mit 836 Fällen in 2021 (882 in 2020), die damit um 5,22 % gesunken ist. Dennoch ist der Dienstleistungssektor in Luxemburg als stabil anzusehen. Im Bereich Horesca gehen die Konkurse auf 116 zurück, gegenüber 128 in 2020 und 171 in 2019. Mit 244 Unternehmenszusammenbrüchen gegenüber 214 im Vorjahr sind die Pleiten im Handel mit einem Plus von 14,02 % gestiegen und erreichen fast das Niveau vor Corona (253 in 2019). Noch stärker sind die Konkurse im Baubereich, trotz der guten Baukonjunktur, um 21,74 % von 92 auf 112 Firmen deutlich gestiegen, die Zahl von 253 Pleiten in 2019 wurde jedoch nicht erreicht. Es handelt sich im Wesentlichen um kleinere Firmen. Im produzierenden Gewerbe gab es 2021 mit 7 Firmenpleiten einen Rückgang um 36,36 % gegenüber 2020. Allerdings beinhalten die Zahlen lediglich lediglich eine Steigerung um vier Konkurse.
Bei den Rechtsformen der Unternehmen ist ein leichter Rückgang bei den Aktiengesellschaften (SA) um 16,92 % oder 437 Pleiten (526 in 2020) zu verzeichnen. Die GmbH (Sàrl), als am häufigsten vertretene Rechtsform, hat weiterhin den größten Einzelanteil am Konkursgeschehen. Mit einer leichten Steigerung um 13,17 % auf 739 Konkursen gegenüber 653 in 2020 (2019: 733) wird die Zahl von 2019 leicht übertroffen.
Im Jahr 2021 sind einige namhafte Unternehmen in Konkurs gegangen, womit auch größere Arbeitsplatzverluste verbunden waren. Bei der Firma Socoma Construction Luxembourg Sàrl in Bridel waren 40 Arbeitsplätze betroffen. Der Konkurs der Firma Bigor in Lenningen bedrohte 33 Arbeitsplätze. Bei der der Firma eProseed Europe SA in Windhof waren 51 Arbeitsplätze in Gefahr. Anfang Dezember hat auch die Firma Bartz Construction in Schuttrange Konkurs angemeldet.
Creditreform Luxembourg geht davon aus, das aufgrund der wirtschaftlichen Transformation in Luxemburg, die Konkursentwicklung bei älteren Firmen im Großherzogtum auch weiterhin auf hohem Niveau sein wird. Die Konkursquote bei Firmen die jünger als 5 Jahre alt sind, zeigt sich auf geringem Niveau stabil, was insbesondere auf die gute Unterstützung des Staates zurückzuführen ist.
Für die Entwicklung der Konkurse 2022, wie auch der Firmenschliessungen, werden neben dem Auslaufen der Corona Hilfen und die Materialengpässe in einigen Branchen entscheidend sein. Aufgrund der starken Dienstleistungsbranche dürften die Steigerungen jedoch niedriger sein, als in den Nachbarländern, bemerkt Herbert Eberhard.
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