Deloitte veröffentlicht Ergebnisse seiner Studie zu Luxemburger CFO
Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes gehören die Steuerung der Liquidität und des Betriebskapital sowie Fragen der Finanzierung und der Beziehung zu Finanzgeschäftspartnern derzeit zum Hauptaugenmerk der luxemburger CFO (Chief Financial Officer).
Dank dieser zweiten Umfrage konnten wir eine vollständige Kartografie der Funktionen und aktuellen Herausforderungen der CFO in Luxemburg erstellen. Die Analyse der Antworten hat unsere Beobachtungen weitgehend bestätigt, ermöglichte uns jedoch auch, bestimmte Vorurteile zu revidieren.
Georges Kioes, Partner im Wirtschaftsprüfungsbereich von Deloitte Luxemburg und CFO Services Leader
Dies ergab die zweite Ausgabe der von Deloitte Luxemburg durchgeführten Studie zu den Herausforderungen, denen sichluxemburger CFOs bei ihrer täglichen Geschäftsausübung gegenüber sehen.
Im Rahmen der 2012 zusammen mit der ConfédérationLuxembourgeoise du Commerce (CLC) und der Fedil(Business Federation Luxembourg) durchgeführten Umfrage konnte Deloitte über 80 Antworten von Handels- und Industrieunternehmen zusammentragen, die in Luxemburg ansässig sind und mindestens 50 Personen beschäftigen.
„Dank dieser zweiten Umfrage konnten wir eine vollständige Kartografie der Funktionen und aktuellen Herausforderungen der CFO in Luxemburg erstellen. Die Analyse der Antworten hat unsere Beobachtungen weitgehend bestätigt, ermöglichte uns jedoch auch, bestimmte Vorurteile zu revidieren“, erklärt Georges Kioes, Partner im Wirtschaftsprüfungsbereich von Deloitte Luxemburg und CFO Services Leader.
„Gleichzeitig bietet diese Studie zahlreiche Ansätze zu Verbesserungen und kann daher als wertvolles Hilfsmittel für luxemburger CFO sowie für Gesellschaften, die sich in Luxemburg etablieren möchten, angesehen werden“, fügt Petra Hazenberg, Partner im Bereich Advisory and Consulting von Deloitte Luxemburg und verantwortlich für CFO Services hinzu.
Im Folgenden werden die wichtigsten Schlussfolgerungen aus dieser Studie zusammengefasst:
- Kontrollierte Steuerung des Betriebskapitals
Während über 80% der CFO angaben, dass ihr Unternehmen den Betriebsmittelbedarf und die Liquidität in angemessener Weise steuert, ist es bemerkenswert, dass einer von fünf CFO angab, dass die Grenzen der eingesetzten Hilfsmittel und die unzureichende Definition der Rollen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit dem Betriebsmittelbedarf Schwierigkeiten bereitet.
Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die CFO effiziente Verfahren und Hilfsmittel einsetzen, um die Schlüsselindikatoren insbesondere in Verbindung mit dem Betriebskapital zu überwachen.
Andererseits bestätigt die große Mehrheit der CFO, dass sie die Zahlungsrückstände von Kunden (96%) und die Zahlungsfristen (93%) intensiv verfolgen. Sie überprüfen regelmäßig den Zyklus „von der Bestellung bis zum Zahlungseingang“ (84%), was 87% der CFO ermöglicht, eine durchschnittliche Zahlungsfrist von weniger als 40 Tagen aufrecht zu erhalten.
Auf diese Weise gelingt es 73% der CFO, den Umsatzverlust durch uneinbringliche Forderungen zu minimieren (unter 1%).
- Handlungsbedarf bei der Liquiditätsplanung
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit der Verbesserung der Fähigkeit von Unternehmen, den Umfang künftiger Liquiditätsströme vorherzusagen.
Befragt man die CFO zu festgestellten Differenzen zwischen dem tatsächlichen und prognostizierten Liquiditätsniveau, geben zwei von fünf CFO an, einen außerplanmäßigen Liquiditätsbedarf aufzuweisen.
Die Hauptgründe für diese Differenzen stehen weniger im Zusammenhang mit unangemessenen Hilfsmitteln, sondern vielmehr mit ineffizienten Verfahren, was sich in einem schwierigen und unsicheren Wirtschaftsumfeld als problematisch erweisen kann.
Dieser Punkt ist von wesentlicher Bedeutung, da ein effizientes Verfahren der Liquiditätsplanung erforderlich ist, um die verfügbare Liquidität zu optimieren und damit die Finanzierungsbedürfnisse bestmöglich steuern zu können.
- Verwaltung der Finanzierung, laut den CFO ein klares und effizientes Verfahren
Die CFO wurden über ihre Vorgehensweise im Hinblick auf die Finanzierung, über die verschiedenen eingesetzten Finanzinstrumente und über ihr Verfahren zur Kontrolle und Optimierung der Finanzstruktur ihres Unternehmens befragt. Mehr als 78% gaben an, über klare und effiziente Finanzierungsverfahren zu verfügen.
Dennoch trifft auf einen von fünf CFO Folgendes zu: Er überwacht und optimiert nicht regelmäßig die Schulden seines Unternehmens, er prüft nicht ausreichend die staatlichen Unterstützungs- und Subventionsmöglichkeiten und gibt an, dass seine Schuldenstruktur in steuerlicher oder finanzieller Hinsicht bzw. in Bezug auf das Risiko nicht unbedingt optimiert ist.
Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Nettoverschuldung bei 93% der Unternehmen weniger als 50% des Gesamtkapitals ausmacht und dass die durchschnittliche Fälligkeit der Finanzverbindlichkeiten bei 52% der befragten Unternehmen weniger als drei Jahre beträgt.
Insofern bei Fälligkeit weiterer Bedarf an Fremdkapitalaufnahme besteht, bedeutet dies, dass eines von zwei Unternehmen gezwungen sein könnte, seine kurzfristigen Schulden in einem Umfeld neu zu verhandeln, in dem sich die finanziellen Bedingungen weiterhin schwierig gestalten.
Ferner beobachten 27% der befragten Unternehmen seit Beginn der Finanzkrise eine Verringerung der durchschnittlichen Laufzeit ihrer neuen Kredite, was zeigt, dass es schwieriger geworden ist, langfristige Finanzierung zu erhalten und somit Kredite häufiger neu verhandelt werden müssen. Diese Entwicklung geht einher mit der Verschlechterung der Finanzstruktur, die von 24% der befragten CFO beobachtet wird. 15% von Ihnen stellen fest, dass ihre Finanzstruktur seit Beginn der Krise unter Druck geraten ist.
- Eine gewisse Konzentration der eingesetzten Finanzierungsinstrumente
Die große Mehrheit der CFO greift zur Finanzierung des laufenden Geschäfts, des Betriebsmittelbedarfs und der Investitionen des Unternehmens auf Eigenmittel zurück. Die Eigenmittel stellen für mehr als 60% der CFO die Hauptfinanzierungsquelle dar. In geringerem Maße und je nach Bedarf greifen die CFO als Nächstes auf Bankkredite und Kreditlinien zurück.
Aufgrund der zuvor erwähnten mäßigen Verschuldung der befragten Unternehmen erscheint dies wenig überraschend.
Schließlich geben drei von vier CFO die Gesamtkosten als Hauptauswahlkriterium an, für einen von zehn CFO ist die Beziehung zum Kreditgeber/Investor ausschlaggebend, während einer von zwei CFO die Kreditbedingungen der Bank als maßgeblich ansieht.
- Die CFO und ihre Banken:eine stabile Beziehung
Der letzte Teil der Studie konzentriert sich auf die Beziehungen der CFO mit ihren Banken. Sie untersucht die aktuelle Situation der Beziehungen zwischen den CFO und ihren Geldgebern und bewertet, wie sich die derzeitige Konjunkturlage darauf auswirkt.
Interessanterweise unterhalten die CFO im Auftrag ihrer Unternehmen Geschäftsbeziehungen zu durchschnittlich sechs Finanzinstituten und nehmen bei drei davon Kredite für ihre Unternehmen auf.
Wenngleich die meisten CFO es vorziehen, die Anzahl der Finanzierungsquellen stabil zu halten, hat ein beachtlicher Teil von ihnen (20%) die Absicht, diese zu diversifizieren und neue Bankbeziehungen zu knüpfen.
Jedenfalls scheinen diese schwierigeren Bedingungen die Beziehungen zwischen den CFO und ihren Geldgebern nicht beeinträchtigt zu haben, denn 83% der befragten CFO betrachten diese als unverändert oder sogar besser.
Befragt man die CFO konkret zu den Auswirkungen der Basel III-Gesetzgebung auf die Beziehungen mit ihren Banken, so berichtet einer von drei CFO, negative Folgen der Gesetzgebung wahrgenommen zu haben.
Dies deutet darauf hin, dass mehr Transparenz von Seiten der Banken bezüglich dieser Gesetzgebung und ihrer Auswirkungen auf die Kredite gewünscht wird.
- Externe Faktoren belasten die Generierung von Cashflow und die Finanzierung des laufenden Geschäfts
Als Hauptprobleme führten die CFO den Zahlungsverzug von Kunden (62%) und die höheren zu leistenden Garantien als Gegenwert für die Finanzierung (46%) an. Dies erklärt möglicherweise die zuvor erwähnte sorgfältige Überwachung der Zahlungsrückstände durch die CFO.
Es mag überraschen, dass trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise die große Mehrheit der CFO (75%) erklärt, dass die Banken nach wie vor eine große Bereitschaft zur Finanzierung ihrer Unternehmen an den Tag legen. Dies trägt zweifellos auch zur Aufrechterhaltung der guten Beziehungen zwischen den CFO und den Banken bei.
Wenngleich die befragten CFO einen begrenzten Finanzierungsbedarf ihrer Unternehmen angeben, räumt einer von vier CFO ein, dass mindestens eines seiner Projekte aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten seit dem Beginn der Finanzkrise aufgegeben oder aufgeschoben wurde.
Die Stimmung der CFO bezüglich der künftigen Finanzierungsbedingungen bringt die Tatsache ans Licht, dass die CFO in dieser Hinsicht eher pessimistisch sind und in naher Zukunft keine nennenswerte Verbesserung erwarten.
Die vollständige Version der CFOStudie ist auf der Website von Deloitte Luxemburg unter der Adresse www.deloitte.com/lu/survey/cfo/2012 erhältlich.
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